der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Archiv für Juli, 2008

Tage mit meinem Vater

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Juli 2008

Neuere Fotoarbeiten des New Yorkers Phillip Toledano, veröffentlicht auf einer eigenen Website namens ‚Days with my father’. Sehen, staunen, mitfühlen. Herz zerreißen lassen.

‘My father often tells me he wants to die.

He says it’s time for him to go, that he’s been around too long. It’s odd, because part of me wants him to go too.

This is no life for him, living in the twilight of half memories. But he is the only really close family I have left.

After him, that’s it.’

via

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Die leise Revolution bleibt nicht aus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Juli 2008

Mami daheim, Vati auf Arbeit. So titelt die Frankfurter Rundschau einen Beitrag zu dem vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlenpaket zur Situation der Familien in Deutschland.

Die Ehe ist unter den Familienmodellen immer noch die Nummer Eins und in der Regel bringen die Männer den Großteil des Geldes nach Hause. In zwei Drittel der Familien ist das klassische Rollenbild noch erkennbar. In einer Mehrheit der Familien (51 %) gehen aber mittlerweile Mutter und Vater arbeiten.

Für sie könnte der Staat noch einiges tun. Zwar kletterte die Betreuungsquote – also der Anteil der Kinder unter drei Jahren, die in der Krippe oder bei der Tagesmutter unterkommen – erneut, doch liegt sie im Westen (10 %) immer noch deutlich niedriger als im Osten (40 %).

Die Zahl der Väter, die Elterngeld beantragten, stieg auch im Frühjahr 2008 weiter an. Der stetige Zuwachs liegt vor allem daran, dass zuerst die Mütter zu Hause blieben und anschließend Väter ‚ihre’ zwei Monate nehmen.

Die Spitzenverdienerinnen bewegt das Elterngeld noch nicht wie gedacht zum Gebären. Gerade mal zwei von 100 Müttern bekommen den Höchstsatz von 1800 €, während jede dritte Frau den Mindestsatz von 300 € erhält.

Ein Effekt zeichnet sich aber deutlich ab: Erstmals seit zehn Jahren wurden 2007 mehr Kinder geboren als im Jahr zuvor.

Eine Revolution vollzieht sich aber dennoch. Nicht nur leise, sondern auch langsam. So ist das mit Rollenbildern und anderen überkommenen Vorstellungen. Die können nicht mit einem Gesetz nicht beseitigt werden. Verbessert werden können lediglich die Rahmenbedingungen, auf deren Grundlage Verhaltens- und Einstellungsänderungen vollzogen werden können.

Und genau hier gibt es weiteren Handlungsbedarf!

Quelle

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Zwei Drittel wollen es, nur jeder Hundertste hat es

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Juli 2008

Zwei Drittel aller Deutschen würden am liebsten regelmäßig von zu Hause aus arbeiten, als täglich in Büro zu gehen. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbands BITKOM ergeben. Demnach befürworten 50 %, an mehreren Tagen im Homeoffice zu arbeiten.

Rund 17 % würden sogar gerne ausschließlich zu Hause arbeiten. Nur jeder vierte Befragte hält hingegen nichts vom Homeoffice und zieht die Arbeit im Büro vor.

Ein besonderes Interesse am Homeoffice zeigten junge Menschen: Fast 80 % der Deutschen zwischen 30 und 39 würde am liebten einen oder mehrere Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten. Mit fortschreitendem Alter der Befragten nimmt dieses Interesse ab. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 61 % und bei den über 60-Jährigen noch 50 %. Unterschiede zwischen Männern und Frauen ergaben sich bei der Befragung nicht. Von Müttern bzw. Vätern ist in den veröffentlichten Ergebnissen nicht die Rede.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft jedoch eine weite Lücke, Weiterlesen »

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Was Führungskräfte wirklich über das Elterngeld denken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Juli 2008

Familienministerin Ursula von der Leyen wird nicht müde, die Elternzeit und das 2007 eingeführte Elterngeld als Erfolgsmodell zu preisen. Doch eine aktuelle Umfrage des Deutschen Führungskräfteverband (ULA) bei rund 1000 Verbandsmitgliedern exklusiv für Capital zeigt, dass die neue Familienpolitik längst nicht alle Arbeitnehmer erreicht.

Danach glauben nur 6 % der befragten Führungskräfte, dass es in ihrem Unternehmen neuerdings deutlich einfacher ist, Elternzeit zu nehmen. Eine leichte Besserung sehen 34 %, 60 % geben an, dass die neue Regelung nichts verbessert hat oder die Situation sogar schlechter geworden ist.

Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielfältig. „73 % der Arbeitnehmer in gehobenen Positionen geben an, dass eine geeignete Vertretung fehlt und 59 % fürchten Karriere-Nachteile“, erläutert Andreas Zimmermann vom Deutschen Führungskräfteverband.

Daneben werden mangelnde Akzeptanz beim Arbeitgeber und finanzielle Einbußen als wichtige Hindernisse angesehen. Weiterlesen »

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Längere Elternzeit hat keinen Einfluss …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Juli 2008

… auf schulischen und beruflichen Erfolg der Kinder.

In vielen Staaten werden Ausweitungen von Elternzeitregelungen diskutiert. Befürworter solcher Reformen führen dabei auch die positiven Effekte einer intensiven Betreuung im frühen Lebensalter auf den Werdegang der Kinder an. Eine vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) veröffentlichte Studie untersucht die Langzeitwirkungen früherer Reformen von Elternzeit bzw. Erziehungsurlaub in Deutschland.

Die Analyse dokumentiert, dass die mit den bisherigen Reformen einhergegangene schrittweise Verlängerung des gesetzlich zugesicherten Erziehungsurlaubs auf lange Sicht nur sehr geringen Einfluss auf den schulischen und beruflichen Erfolg der betroffenen Kinder genommen hat.

Erstmals wurden von den Wirtschaftswissenschaftlern die langfristigen Auswirkungen von längeren Mutterschaftsurlauben oder Elternzeiten auf die schulische und berufliche Entwicklung der jeweiligen Kinder empirisch erforscht.

Hierzu studierten die Forscher den Werdegang von Kindern, die kurz vor und kurz nach verschiedenen Reformen des Mutterschafts- bzw. Erziehungsurlaubs in Deutschland geboren wurden.

Zunächst untersuchten die Autoren den Einfluss der Reformen auf den Zeitpunkt der Arbeitswiederaufnahme von Müttern. Tatsächlich zeigt sich bei allen betrachteten Reformen, dass Mütter im Durchschnitt später ins Berufsleben zurückkehren, also von der verlängerten Elternzeit Gebrauch machen.

In ungefähr 20 Jahren können wir dann hoffentlich auch etwas über die Auswirkungen der zunehmenden Elternzeiten der Väter erfahren. Weiterlesen »

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Alleinerziehende müssen nicht zwingend Vollzeit arbeiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Juli 2008

Der Bundesgerichtshof hat heute in Karlsruhe entschieden, dass Alleinerziehenden nicht generell ab dem dritten Lebensjahr des Kindes eine ganztägige Berufstätigkeit zugemutet werden kann.

Vielmehr können solche Mütter und Väter nach einer Trennung dann länger Unterhalt von ihrem Ex-Partner verlangen, wenn eine längere eheähnliche Gemeinschaft und ein gemeinsamer Kinderwunsch bestanden haben.

Außerdem müssen Alleinerziehende mit kleineren Kindern nicht ganztags arbeiten, weil das zusammen mit den Erziehungsaufgaben zu einer übermäßigen Belastung führen könne. Selbst wenn ein Kind im Kindergarten ganztags betreut werde, führe dies „nicht notwendig“ dazu, dass die Mutter die Pflicht habe, eine Vollzeitbeschäftigung aufzunehmen.

Und was ist mit den Vätern? Ich habe das Gefühl, dass hier die Justiz der gesellschaftlichen Wirklichkeit hinterherhinkt, das klassische Ernährermodell festschreibt und so die Bemühungen einer gleichberechtigten Übernahme von Erwerbs- und Erziehungsaufgaben konterkariert.

Das die Betreuungssituation nach wie vor unzureichend sind und die Arbeitsbedingungen in vielen Betrieben es Vätern und Müttern schwer machen, dies zu leben, ist unbestritten. Mit diesem Urteil wird aber ein falsches Signal gesetzt.

Quelle

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Worte statt Taten I

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juli 2008

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat am heutigen Dienstag, in Berlin die Initiative „Für ein kindergerechtes Deutschland“ gestartet. Ziel der Aktion ist, gerechte Startbedingungen für Kinder und Jugendliche in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft zu etablieren.

„Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Sie zu fördern, zu schützen und zu beteiligen ist eine gemeinsame Aufgabe für alle Ebenen unseres Staates und unserer Gesellschaft. … Nur wenn alle Kinder am Anfang gute Startbedingungen haben, haben sie auch gleichberechtigte und gerechte Chancen, ihre Talente und Fähigkeiten im späteren Leben zu entfalten. Deutschland kann davon nur profitieren.“

Wie die Wirklichkeit und der Alltag in den Familien aussieht, hat eine aktuelle Elternumfrage von Infratest Dimap im Auftrag des Bundesfamilienministeriums beleuchtet:

Für 85 % der Eltern ist die Zeit mit ihren Kindern sehr wichtig, für 15 % wichtig. Doch zwei Drittel der Befragten sehen gerade Zeitmangel als häufigstes Hindernis, den Familienalltag kindergerechter zu gestalten.

10 % der Mütter und ein Drittel aller Väter verbringen werktags weniger als zwei Stunden mit ihren Kindern.

Über 40 % der Familien finden nur an zwei Tagen in der Woche Zeit für ein gemeinsames Frühstück.

85 % der Befragten geben an, oft bzw. sehr oft mit ihren Kindern gemeinsam zu kochen und zu essen. Allerdings kochen und essen 27 % der Eltern mit einem Haushaltsnetteinkommen unter 1.500 € nur gelegentlich, selten oder nie mit ihren Kindern. Weiterlesen »

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Worte statt Taten II

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juli 2008

‚Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig, dass Kinder nicht nur mit Frauen in Verbindung gebracht werden. Die Mütter sind wichtig, aber die Väter eben auch. Wenn unsere Gesellschaft eines Tages so sein wird, dass der Mann gefragt wird, warum er eigentlich keine Vätermonate nimmt, dann werden wir wieder ein ganzes Stück geschafft haben.

Denn nur, wenn auch der männliche Teil der Gesellschaft das Leben mit Kindern als etwas ganz Normales betrachtet, wird die Gesellschaft insgesamt noch kinderfreundlicher werden. 80 Prozent der Bevölkerung sagen schon, dass sie gerne mit Kindern zusammenleben. Wenn das noch ein bisschen mehr werden sollte, wäre das gut.‘

Auszug aus einer Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auf der Abschlussveranstaltung zum zweiten Teil der Kampagne „Du bist Deutschland“ am 3. Juli 2008 in Berlin.

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Der kleine Unterschied

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2008

Papa macht Pause. Noch. Stefan Ruhkamp ist mit der Kolumne und seiner Elternzeit in der verflixten 7. Woche angelangt und so langsam wird es ernst.

‚Da macht man und tut man, kutschiert die Kinder durch die Gegend. Gottlob hat sich die kleine Johanna inzwischen an die Krippe gewöhnt. Man bügelt, wäscht die Wäsche – von mir aus auch getrennt nach bunt und dunkelbunt. Selbst Wohnzimmer und Bad habe ich während meiner zwei Monate Elternzeit schon geschrubbt – klaglos. Als Junggeselle habe ich so viel in sechs Monaten nicht geputzt. Und was ist der Lohn: Mäkeleien.

Mein Begriff von Sauberkeit und Ordnung ist nun mal ein relativer. Wenn es auf den wohlmeinenden Betrachter – das bin ich – einen guten Eindruck macht, dann langt es, und die Unordnung darf allmählich wieder aufblühen bis zur nächsten Putzaktion.

Meine Gattin hat dagegen einen absoluten Anspruch, Krümel oder eine einsame, ungespülte Pfanne sind Anlass genug für tadelnde Blicke. Was soll das? … Und überhaupt, sie geht arbeiten, ich bleibe zu Hause. Da verbietet sich schon von Rechts wegen jeder Vorwurf.

Sonst könnte ich ja demnächst auch nach der Arbeit kommen und fragen, warum das Essen immer noch nicht auf dem Tisch steht. Den Skandal möchte ich lieber nicht erleben. „Das ist nicht dasselbe.“ Ach ja, natürlich nicht.

… Wird Zeit, dass die Arbeit wieder anfängt.’

Quelle

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Söhne, denkt selbst!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juli 2008

So lautet eine zentrale Forderung des Geschlechterforschers Gerhard Amendt im stern.de – Interview. Er fordert er eine neue, männliche Perspektive auf die Rolle von Vätern ein – und übt radikale Kritik an der Rolle der Frauen. „Männern ist heute vielfach nicht mehr klar, was von der Männlichkeit wert ist, weiter gegeben zu werden“.

‚Wer hält die Macht in modernen Gesellschaften in Händen? Frauen. Wer entscheidet, wie Söhne über ihre Väter denken?

Mehrheitlich die Frauen. Nehmen Sie die Kindergärten, die Jugendarbeit, die Schulen, Kinder- und Jugendforschung, ja, sogar die psychotherapeutischen Berufe et cetera. Frauen dominieren die Bildungswelten, sie geben den Stil vor, wie miteinander umgegangen werden soll, wie gearbeitet wird, wie Konflikte vermieden, wie gelöst oder wie Menschen kalt gestellt werden.

Und mittendrin der Mann als personalisierter Konfliktherd, wehrlos, vor allem der ältere?

Die Männer-Generation der heute über 50-Jährigen hat oft besiegte oder gar keine Väter gehabt, weil sie aus dem Krieg nicht zurückgekehrt sind. Und freilich konnten die Mütter die Väter nicht ersetzen. Viele waren verwitwet. Das Schweigen der Überlebenden hat den familiären Alltag geprägt. Dann kam mit 1968 die ganz große Vorwurfshaltung gegenüber den Vätern. Die Rolle der Mütter im Nationalsozialismus stand hingegen bis in die 90er Jahre nicht zur Debatte. Das beginnt jetzt erst und leitet die Auflösung vom Mythos der friedfertigen Frauen ein.

Bleiben wir bei den Männern.

Aber Sie können über Männer nicht reden, wenn Sie nicht gleichzeitig über Frauen reden. Die gehören nun einmal zusammen. Deshalb ist gerade auch die feministische Debatte über Männer und Väter noch immer die Fortsetzung der 68er-Debatte über die damalige Vätergeneration: Angeblich haben sie alles falsch gemacht, und deshalb seien sie auch allein an allem Schuld. … Weiterlesen »

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