Loslassen Mädels
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 27. Juni 2007
Diesen Appell richtet Katharina Sperber heute in der Frankfurter Rundschau an ihre Geschlechtsgenossinnen:
Delegieren, sich nicht in jedes Detail verbeißen – das sind Tugenden, die in Chefetagen nicht nur hilfreich, sondern unabdingbar sind. Doch daran fehlt es deutschen Frauen auf ihrem Weg in die führenden Wirtschaftsriegen offenbar. Wenn sie Kinder bekommen, glauben sie noch immer oder lassen sich einreden, dass nur Mami die Beste sei und reduzieren ihre Arbeitszeit.
Warum eigentlich? Weil Papi schlampiger das Baby wickelt? Oder den Knirps mit zum Angeln nimmt, statt sich auf dem Spielplatz zu langweilen? … Also, loslassen Mädels! Das ist der erste Schritt in die eigene Karriere.
Außerdem ausmisten! Alte Rollenbilder scheinen nur auf den ersten Blick ein gutes Leben zu garantieren. Noch viel zu viele Mädchen entscheiden sich nach der Schule trotz hervorragender Zeugnisse, Kinderpflege zu lernen, Alte zu betreuen und Kranken die Wunden zu verbinden. Beliebt ist auch, anderer Leute Haare zu schneiden oder Zahnärzten die Termine zu managen.
Alles Berufe, die schlecht bezahlt werden, weil sie vor allem von Frauen gemacht werden. Schlechter jedenfalls, als wenn man Maschinen baut oder Bohrinseln ins Meer schleppt.
Klar, das garantiert den Aufstieg noch nicht. Die Strukturen in den Unternehmen sind verkrustet. Der Wille der Männer, Einfluss abzugeben, ist winzig, dagegen die Fähigkeit Netzwerke zu knüpfen, ausgeprägt. Deswegen, reindrängeln Mädels! …