Dinosaurier – Dads
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 25. Juni 2007
Betriebliche Blockaden engagierter Vaterschaft – so lautet die Überschrift eines (Schlüssel-) Kapitels im soeben erschienen neuen Buch von Thomas Gesterkamp ‚Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere – So kann die Balance gelingen‚.
Mit dem Buch möchte Gesterkamp den Vätern Mut machen, trotz aller Hindernisse und Bedenken ein großes Abenteuer zu wagen. Gleichzeitig zieht er eine (auch persönliche) Bilanz, wie das ‚Väter – Thema‘ in 10 Jahren Vereinbarkeitsdebatte vorangekommen ist.
Daneben gibt es am Ende des Bands eine ganze Reihe nützlicher Hinweise und Tipps für aktive Väter und solche, die es gerne sein möchten.
Aber zurück zu den ‚Dinos‘. Gesterkamp kontrastiert in diesem Abschnitt die in Hochglanz und Zertifikats – Wandbilder gefassten guten Absichten mit der vorzufindenden betrieblichen Wirklichkeit in Unternehmen und Behörden. Der Kern des Problems liegt für den Autor dabei nicht in der gerne in den Vordergrund geschobenen Betriebswirtschaft sondern in der Psychologie.
‚Gucken Sie doch mal runter auf den Parkplatz und stellen Sie sich vor, da würden die Leute um 14:00 Uhr nach Hause fahren – das kann ich nicht zulassen, das schafft Unruhe!‘ zitiert er einen Personalchef. Männer die andere Männer dabei beobachten, wie sich Mittags zu ihren Kindern oder gar ins Schwimmbad ‚verschwinden sind für Anhänger einer Anwesenheitskultur offensichtlich eine Horrorvorstellung.
Die angeblichen Win Win Situationen bleiben Verlautbarung und schöner Schein. Familienfreundlichkeit oder -bewusstsein heißt nicht automatisch auch Bewusstsein für die Anliegen von Vätern und viele Väter trauen sich nicht, ernsthaft über eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit zu verhandeln, da sie berufliche Nachteile fürchten.
Es ist noch ein weiter Weg für aktive Väter, das Buch von Thomas Gesterkamp gibt Orientierung und macht Mut, diesen Weg zu gehen.