Zwischen Mumps und Meetings
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 13. Januar 2007
Thomas Reinhold beleuchtet in der heutigen Ausgabe der FAZ das Thema Arbeitszeitflexibilisierung von Führungskräften. Ein ‚Schwarzbrot-Thema‘, das nach Ansicht eines namentlich nicht genannten Personalvorstands eines DAX Unternehmens ‚die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gefährde, weil sich Konkurrenten in Osteuropa oder Asien nicht damit belasteten‘.
Das aber eher solche Ansichten eine Belastung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen, insbesondere auf dem Arbeitskräftemarkt, darstellen, machen die von Reinhold zusammen getragenen Beispiele deutlich. Wie das von ‚Benedikt Schmaus, Projektleiter bei Booz Allen Hamilton. Der 28 Jahre alte Unternehmensberater gehört zu denen, die beides wollen: Familie und Karriere. Männer wie er suchen sich Arbeitgeber aus, die das ermöglichen.‘
Uwe Loof, Personalchef der Hamburg-Mannheimer Versicherung, äußert, ‚ein Unternehmen sei gut beraten, auch männlichen Führungskräften die Option anzubieten, aber die Männer müssten Mumm aufbringen, als Vorreiter nicht nur mit Applaus rechnen und sich klar sein über die Folgen: „Jedes Handeln im Leben hat seinen Preis.“ ‚
Die Debatte ist da, das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird zunehmend auch als ‚Väter-Thema‘ geführt und zwar vor allem aus der wirtschaftlichen Perspektive. Die spielt für beide Seiten eine Rolle, für die Unternehmen und die Familien, die sich fragen, wie viel Arbeitszeitreduzierung können wir uns leisten.
Der Äußerung von Sonja Bischoff, BWL Professorin aus Hamburg, die unter anderem die Studie ‚Wer führt in (die) Zukunft‚ veröffentlicht hat, „Der Gruppendruck ist bei den Männern viel größer als bei den Frauen, die mehr Alternativen im Leben haben“, ist nichts hinzuzufügen. Diese Fesseln müssen wir schon selber abstreifen.
Sonntag 14. Januar 2007 um 23:27
So ist es!