Väter & Karriere - Erfahrungen, die prägen
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Väter und Wiedereinstieg



‚Wenn der Partner nicht mitspielt, wird der Wiedereinstieg schwer’. Diese Überschrift eines Beitrags auf der Website ‚Perspektive Wiedereinstieg’ des Bundesfamilienministeriums und der Bundesagentur für Arbeit verweist auf einen inzwischen zwar benannten, aber dennoch weithin vernachlässigten Aspekt hin: Das familiäre Engagement und die Haltung bzw. Einstellung von Vätern haben wesentlichen Einfluss auf den Zeitpunkt und das Gelingen des beruflichen Wiedereinstiegs der Partnerin.

Was kann also dazu beitragen, dass ein Mann den beruflichen Wiedereinstieg seiner Partnerin als Bereicherung des eigenen Lebens und der Partnerschaft und nicht als Einschnitt in die eigene ‚Komfortzone’ erlebt, dem er notgedrungen zustimmt, wenn sie die übrigen Aufgaben im Haushalt und der Familie weiterhin so erledigt wie bislang.

Die bisherigen Studien zu dem Thema geben dazu kaum zufriedenstellende Antworten, zeigen aber den Handlungsbedarf an dieser Stelle auf.

Die geplante Untersuchung ‚Väter und Wiedereinstieg’ setzt an den eigenen Erfahrungen der Väter mit beruflichen ‚Auszeiten’ und Berufsrückkehr an und identifiziert so ressourcenorientiert Faktoren und Ansatzpunkte, die Einstellungen und Verhalten der Väter im Hinblick auf die Berufsrückkehr der Partnerin beeinflussen.

Durch diesen Ansatz wird auch das Engagement der Väter in Familie und Haushalt thematisiert ohne diese in eine Verteidigungshaltung zu bringen. So wird auch ein Beitrag dazu geleistet, dass die vielfach von Männern geäußerten Wünsche nach einer (‚Vollzeit nahen’) Reduzierung der Arbeitszeit und einer gleichmäßigeren Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Partnern verwirklicht werden und Väter im Familienleben die Rolle übernehmen können, die ihnen zusteht und die ihre Kinder brauchen.

Die Wünsche der Partner werden nicht nur von den verschiedensten Faktoren im jeweiligen Familiensystem beeinflusst sondern auch durch die Systeme, in denen sich Arbeit, Kinderbetreuung und Schule sowie Wiedereinstieg ‚abspielen’. Noch komplexer wird die Betrachtung, wenn davon ausgegangen wird, dass die anstehenden Entscheidungen nicht singulär und statisch, sondern prozesshaft und wiederkehrend sind.

Im Einzelnen zielt die Untersuchung darauf:

- die Wirkungen der unterschiedlichen Elternzeiterfahrungen von Vätern zu benennen

- die Konsequenzen dieser Erfahrungen auf Einstellungen zu Haushalts- und Familienarbeiten zu analysieren

- förderliche und hinderliche Rahmenbedingungen für ein stärkeres Engagement von Vätern in Haushalt und Familie zu identifizieren

- Ansatzpunkte herauszuarbeiten, die väterliches Engagement und eine partnerschaftliche Aufgabenteilung ermöglichen bzw. erleichtern

- Vorschläge für politische Maßnahmen zu entwickeln, die aus der ideellen auch eine tatsächliche Unterstützung des Wiedereinstiegs durch den Partner ermöglichen

- Handlungsempfehlungen zu benennen, die es Männern und Unternehmen ermöglichen, aktive Vaterschaft zu leben bzw. diese zu erleichtern und dadurch auch die rechtzeitige und gelingende Berufsrückkehr der Partnerinnen zu unterstützen

- konkrete Checklisten zu formulieren, die Väter und Mütter dabei unterstützen, die familiäre Aufgabenteilung rechtzeitig und partnerschaftlich zu thematisieren und umzusetzen
Zur Erreichung dieser Ziele werden Leitfaden gestützte Befragungen von Vätern mit und ohne Elternzeit - Erfahrungen durchgeführt. Für diese Interviews werden noch Väter gesucht, die bereit sind über ihre Erfahrungen zu berichten.

Das Projekt wird im Auftrag und mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der hessenstiftung familiehatzukunft durchgeführt.