Im Rahmen eines Spitzengesprächs zwischen Vertretern der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Bundesregierung ist heute in Berlin die Erklärung "Deutschland braucht eine familienbewusste Arbeitswelt" verabschiedet worden. Spitzenvertreter der Wirtschaft haben sich zu mehr Familienfreundlichkeit und die Bundesregierung zu einem Ausbau der Kindertagesbetreuung verpflichtet.
Familienministerin Ursula von der Leyen sprach von "einer Art Familien-TÜV", der alle Arbeitsmarktentscheidungen in Unternehmen auf mögliche Auswirkungen für die Familien der Beschäftigten überprüfe. Zudem forderte sie Gewerkschaften und Arbeitgeber auf, künftig Tarifverhandlungen im Sinne des Familienbewusstseins zu führen. So könne beispielsweise auf Familien mit Kleinkindern oder pflegebedürftigen Angehörigen besonders Rücksicht genommen werden.
Die Manager versprechen in der Erklärung, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, das Familienbewusstsein als "Markenzeichen in der deutschen Wirtschaft" zu etablieren und eine "familienbewusste Unternehmenskultur" zu entwickeln. Der Staat verpflichte sich seinerseits, den Ausbau der Ganztagesbetreuung für unter Dreijährige zu fördern.
"Wir müssen den Zyklus durchbrechen, dass Kinder in Deutschland einen Verzicht auf Karriere bedeuten oder Karriere nur unter Verzicht auf Kinder geht", sagte von der Leyen.
Unterstützt wird die Erklärung durch die Ergebnisse einer parallel veröffentlichten Umfrage von tns-emnid zum Thema. Immerhin 95% der Befragten sehen darin einen Bedeutungszuwachs des Themas 'Vereinbarkeit von Beruf und Familie' für Männer in den kommenden Jahren.
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