der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

#VaeterSummitNRW – VATER SEIN … MACH WAS DU KANNST!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Juni 2023

… was Väter können, was sie fürs Vatersein noch benötigen und was sie gemeinsam lernen können

Diese Fragen werden beim ersten VäterSummit in NRW am 26. August in Essen thematisiert. Am Vormittag wird Teresa Bücker, Journalistin und Autorin des Buchs ‚Alle Zeit‘ unter der Überschrift ‘Ist es radikal, wenn Väter sich mehr Zeit für die Familie nehmen?’ ihre Gedanken und Vorschläge zu dem Thema formulieren. Eingerahmt wird ihr Beitrag durch Impulse ‘aus dem Väter-Leben’ mit Comedian Florian Hacke. Moderiert wird der Väter von Sascha Verlan, Mitinitiator des ‚Equal Care Days‘

Inhaltlich geht es dann nach der Mittagspause mit einem BarCamp weiter. Die Väter können ihre Anliegen vorbringen und in zwei Runden gemeinsam mit anderen Vätern bearbeiten. Unterstützt werden sie dabei unter anderem Heiner Fischer (www.vaterwelten.de), Hans-Georg Nelles (www.lag-vaeterarbeit.nrw) und Sascha Verlan.

Für die Kinder gibt es den ganzen Tag spannende Spiel und Bastelangebote.

Der #VaeterSummitNRW wird von der LAG Väterarbeit NRW gemeinsam mit den Gleichstellungsstellen in Bonn, Dortmund, Essen und Münster veranstaltet und richtet sich an Väter mit ihren Kindern sowie an Väterarbeit interessierte Fachkräfte. Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit zur Veranstaltung am 26. August finden Sie hier.

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Kinder machen Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Juni 2023

Vom 16. Mai bis zum 14. Juni zeigte die LAG Väterarbeit NRW in der Zentralbibliothek in Düsseldorf Schwarz-Weiß-Fotografien von Vätern und ihren Kindern. Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben, porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.

Das Selbstverständnis von Vätern sowie die Zuschreibungen und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter wollen gute Väter sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung aktiv begleiten, es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter.
Im Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer, diese Vorstellungen zu leben. Die Bilder sind auch eine Ermutigung, diese Wünsche nicht vorschnell aufzugeben.

Konfrontiert und ergänzt wurden die Fotografien mit Aussagen von Vätern sowie Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Vätern in NRW.

Eröffnet wurde die Ausstellung am Dienstag, den 16. Mai mit einer Lesung von Tillmann Prüfer, Autor des Buchs ‚Vatersein, Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘ Im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit, Hans-Georg Nelles hat er unter anderem die Geschichte der existierenden ‚Väterbilder‘ skizziert und dargelegt, dass es nur eine Person auf der Welt gibt, die einem Mann beibringen kann, wie gutes Vatersein geht: … das eigene Kind.

Zuvor hatte Norbert Kamp, Leiter der Bibliotheken in Düsseldorf, in seinem Grußwort auf die Aktualität und gesellschaftliche Bedeutung des ‚Väterthemas‘ hingewiesen und Martin Moog etwas zur Idee und Entstehungsgeschichte der Fotografien erzählt. Der Ort der Ausstellung, der ‚Freiraum‘ befindet sich im Eingangsbereich der Zentralbibliothek gegenüber der Düsseldorfer Hauptbahnhofs. Pro Monat hat die Bücherei etwa 100.000 Besucher.

Zum Abschluss der Ausstellung gab es am 12. Juni eine Finissage mit Fabian Soethof. „Väter können das auch!“, der Titel des Buchs von Fabian Soethof ist eine klare Ansage. Es ist wirklich Zeit, Familie gleichberechtigt zu leben. Die Fragen und Zweifel, die in dem Zusammenhang auftauchen drehen sich eher um das Wollen und Dürfen. Das wurde auch bei dem Talk und im Gespräch mit den Zuhörenden deutlich

Väter und Mütter wollen raus aus den traditionellen Mustern, Erwartungen und Klischeefallen, das Vater- und Elternsein anders gestalten als die eigenen Eltern. Das ist eine große Chance, aber auch eine Herausforderung, die nicht nur aus unpassenden strukturellen Rahmenbedingungen besteht.

Fabian Soethof begleitet seine Leser:innen bei den anstrengenden und verunsichernden Prozessen, Gewohntes in Frage zu stellen und eigene Vorstellungen von Mann- und Vatersein auf den Prüfstand zu stellen. Gleichzeitig inspiriert und ermutigt er Väter und Mütter, miteinander neue Wege zu gehen.

Als die drei wichtigsten Punkte auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung benannte er:

  1. Privilegien, patriarchale Strukturen, Rollenbilder und Ungerechtigkeiten erkennen: Nur wer weiß, wie vergleichsweise gut er oder sie es hat, kann dafür sorgen, dass es anderen auch mal besser geht.
  2. Es gibt kein Wissens-, sondern ein Handlungsdefizit: Fast alles, was in meinem Buch steht, ist seit Jahren bekannt. Theoretisch steht Gleichberechtigung also nichts mehr im Wege – praktisch unter anderem das, was ich auf die erste Frage hin antwortete.
  3. Das Private ist politisch (und umgekehrt): Nur wer Gleichberechtigung selbstverständlich in der Familie und von dort hinaus vorlebt, kann zu einem Rollenwandel beitragen. Und nur, wer von Politik und Wirtschaft dabei hinreichend unterstützt wird, kann sein Privatleben ändern.

Da es während der Ausstellung schon Fragen danach gab: die Ausstellung kann ausgeliehen und an anderen Orten gezeigt werden. Nachfragen können Sie gerne an die LAG-Väterarbeit stellen, die Ihr Vorhaben in NRW gerne unterstützt.

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Väter können das auch

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Mai 2023

Lesung und Talk mit Fabian Soethof

Der Titel des Buchs von Fabian Soethof ist eine klare Ansage. Es ist wirklich Zeit, Familie gleichberechtigt zu leben. Die Fragen und Zweifel, die in dem Zusammenhang auftauchen drehen sich eher um das Wollen und Dürfen.

Klar wollen Väter und Mütter raus aus den traditionellen Mustern, Erwartungen und Klischeefallen, das Vater- und Elternsein anders gestalten als die eigenen Eltern. Das ist eine große Chance, aber auch eine Herausforderung, die nicht nur aus unpassenden strukturellen Rahmenbedingungen besteht.

Fabian Soethof begleitet seine Leser*innen bei den anstrengenden und verunsichernden Prozessen, Gewohntes in Frage zu stellen und eigene Vorstellungen von Mann- und Vatersein auf den Prüfstand zu stellen. Gleichzeitig inspiriert und ermutigt er Väter und Mütter, miteinander neue Wege zu gehen.

Fabian Soethof, 1981 am Niederrhein geboren, schloss ein Studium als Kulturwirt und Kulturjournalist in Duisburg und Berlin ab und schreibt u.a. für den Tagesspiegel, Mens Health Dad und Süddeutsche Zeitung. Seit 2016 leitet die Online-Redaktion des Musikexpress. Mit www.newkidandtheblog.de war er einer der ersten bloggenden Väter. Soethof lebt mit Frau und zwei Söhnen in Berlin.

Moderation Hans-Georg Nelles

Montag, 12. Juni, 19 Uhr, Zentralbibliothek Düsseldorf KAP1

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Gemeinsam getrennt erziehen – Beratungsangebote für Väter in Trennungssituationen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Mai 2023

Bericht vom Werkstattgespräch am 17. Mai 2023

Bei diesem Online-Werkstattgespräch hat Marc Schulte vom Papaladen in Berlin über die Erfahrungen mit dem von ihm und Eberhard Schäfer entwickelten Ratgebers ‚Stark und verantwortlich – für Väter nach Trennungen‘ und dem damit verbundenen Gruppenprogramm berichtet.

Die Beratung von Vätern in Trennungssituationen ist ein Baustein eines umfangreichen Beratungsangebots das auch Paarberatung, psychosoziale, Elterngeld- und Strategie-Beratung umfasst. Die Väter die in einer Trennungssituation ins Väterzentrum kommen, sind häufig (knapp 34 %) in einer (hoch) strittigen Situation und erleben ihre „Trennung Hoch 4“ von Partnerin, Kind(ern), sozialem Umfeld und Wohnung als fundamentale Lebenskrise und ihre Situation als Einzelschicksal. Sie sehen im Rechtsweg häufig den einzigen (Aus-) Weg und fühlen sich ohnmächtig, verzweifelt und wütend. Sie sehen sich einem professionellen Frauennetzwerk gegenüber, erwarten eine Beratung auf Augenhöhe und Gerechtigkeit.

Die von den Vätern vermutete „Fürsprecherrolle“ ermöglicht in der Regel eine schnelle und positive Beziehungsaufnahme, die auch dadurch gestützt wird, dass das Väterzentrum keine „klassische“ Beratungsstelle ist. Die Beratungshaltung ist dabei durch folgende Grundsätze geprägt:

  • Annahme des Anliegens
  • Wertschätzung des Engagements des Vaters und allem, was er in Bezug auf die Kinder tut und getan hat
  • Reflexion und Rückmeldung zu problematischen Kommunikationsmustern
  • Perspektivwechsel (raus aus der Ohnmachts- und Opferrolle hin zum Akteur – „Was geht gut, wie könnte es noch besser gehen?“
  • Trennung von Paarebene und Elternebene
  • Blick auf das Kind, seine Bedürfnisse, Potenziale…. 
  • Wertschätzung gegenüber der Mutter (nicht jede Handlung der Mutter ist gegen den Vater gerichtet)
  • Keine Festlegung auf ein „Ideal“ Familienmodell nach Trennung
  • Sprachsensibilität z.B. statt „Umgang“ – „Betreuungszeit“ – nicht „Kindesmutter“ sondern „Mutter der Kinder“

Das Gruppenprogramm „Stark und Verantwortlich“ für Väter in Trennungssituationen

… wird seit 2009 kontinuierlich weiterentwickelt. Es gibt zwei Durchgänge pro Jahr mit bislang rund 300 Teilnehmern. Es findet an 10 Abenden jeweils drei Stunden mit 10 Teilnehmern statt. Grundlage ist die „kollegiale Beratung“ – denn die Väter sind die Experten ihrer Situation. Dazu kommen Expertenabende mit Vertreter:innen des Jugendamts oder des Familiengerichts und Themenabende.

Die Evaluation des Programms hat ergeben, dass 100% der Teilnehmenden den Kurs weiterempfehlen würden, 76 % besser mit der Gesamtsituation umgehen können und 25 % bessere Betreuungsvereinbarungen mit der Mutter getroffen haben.

In der sich anschließenden Diskussion ging es zunächst darum, welche Angebote es für Väter in einer Trennungssituation es in NRW gibt. Mehrere, der selbst in der Beratung tätigen Teilnehmer empfahlen das Programm ‚Kinder im Blick‘, dass in vielen Städten angeboten wird.

Des Weiteren ging es um die Frage, wie Berater:innen in den ‚klassischen‘ Beratungseinrichtungen für die Anliegen von Vätern ‚sensibilisiert‘ werden können und der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung formulierte Anspruch, „in der Beratung nach Trennung und Scheidung insbesondere das Wechselmodell in den Mittelpunkt zu stellen“ umgesetzt werden kann, zumal dies in die Hoheit der Länder fällt.

Die LAG Väterarbeit wird dies unter anderem bei ihren nächsten Gesprächen mit Landespolitiker:innen thematisieren.

Take aways

Leitlinien für erfolgreiche gemeinsame Elternschaft für die Familie nach der Familie

  • Die Gefühle gegen den Expartner sind weniger wichtig als das aktuelle Verhalten ihm gegenüber. Die Zurückstellung von negativen Gefühlen entspricht definitiv dem Kindeswohl.
  • Das Bedürfnis nach Privatsphäre ist zu respektieren. Nur Informationen über das Kind müssen ausgetauscht werden.
  • Fragen von Unterhalt und Umgang sind getrennt zu diskutieren.
  • Die Zeiträume mit dem Kind, die für jeden Elternteil vorgesehen sind „heilig“.
  • Jedes Elternteil hat das Recht seinen eigenen Elternstil zu entwickeln. Solange DADURCH kein Schaden für das Kind entsteht, sollt dies akzeptiert werden.
  • Die Angebote , die der jeweils andere dem Kind macht, eröffnen einen erweiterten Erfahrungsraum. Jedes Elternteil hat seine besonderen Stärken und kann sie dem Kind zum nutzen vermitteln.
  • Diese Art von Beziehungsgestaltung erscheint für sich trennende Eltern möglicherweise unangenehm und unbequem. Ist es einem Elternteil möglich, diese Haltung durchzustehen, wird möglicherweise auch der Expartner damit beginnen sich ähnlich konstruktiv zu verhalten.

Die Beratungsangebote von ‚Väter in Köln‘

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5 Väterfragen an Tillmann Prüfer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2023

Tillmann Prüfer ist Vater von vier Töchtern und lebt mit seiner Familie in Berlin. Er ist Autor des Buchs ‚Vatersein, Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘. Bei der Eröffnung derAusstellung ‚kinder machen Väter – Väterbilder im Wandel‘ am 16. Mai, um 19 Uhr, im KAP1 in Düsseldorf, wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit darlegen, warum Feminismus eine große Chance für Väter ist, auch ihr Schweigen zu brechen und aus dem aktuellen Buch lesen.

(C) ARD
  • Ergänzen Sie bitte den Satz ‚Vater werden ist …‘

das Größte, was man im Leben erleben kann, besser wird es dann nicht mehr.

  • Welche Eigenschaften fallen ihnen beim Wort ‚Vater‘ ein?

Ein Vater soll der sein, der seinen Kindern Zuversicht vorlebt, der zeigt, dass das Leben  mit allem was es bietet, bewältigbar und  spannend ist. Er soll trösten können und nahbar sein – und er soll vermitteln das dort immer jemand ist, auf den man sich verlassen kann. Kurz: Er soll da sein (all das kann eine Mutter übrigens genauso gut).

  • Was sollte Mann beim Vater werden unbedingt beachten?

Man soll sich gut darauf vorbereiten, genau wie man sich auf alle andere wichtige im Leben vorbereitet. Am besten zusammen mit der Partnerin.

  • Was würde Ihrer Meinung nach Vätern in Zukunft das Vater sein erleichtern?

Wenn Sie von der Idee befreit werden, dass ein guter Familienvater auch immer ein Vollzeit-Familienernährer sein muss.

  • An welches Erlebnis mit Ihrem Vater erinnern Sie sich am liebsten?

Als er mir sehr überzeugend davon berichtet hat, dass er als Pirat in der Karibik gearbeitet hatte, bevor er wegen des Kinder seinen Job gewechselt hatte.

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Kinder machen Väter – Väterbilder im Wandel

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. März 2023

Fotografien von Martin Moog mit Texten und Impulsen zur Vielfalt von Vätern in NRW

Das Selbstverständnis von Vätern sowie die Zuschreibungen und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter wollen gute Väter sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung aktiv begleiten, es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter.
Im Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer, diese Vorstellungen zu leben.

Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben, porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.

Konfrontiert und ergänzt werden die Fotografien mit Wünschen von Vätern sowie Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Vätern in NRW.

Ausstellungseröffnung

Dienstag, 16. Mai, 19 Uhr

Tillmann Prüfer, Autor des Buchs ‚Vatersein, Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘ wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit darlegen, warum Feminismus eine große Chance für Väter ist, auch ihr Schweigen zu brechen und aus dem aktuellen Buch lesen.

Ausstellungszeitraum

Dienstag, 16. Mai bis Mittwoch, 14. Juni, Freiraum im KAP1

Eine Ausstellung der Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in NRW im Rahmen der ‚Tage der Familie‘ des Ministeriums für Kinder, Jugendliche, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW.

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In meinem Enkelkind kann ich mein eigenes Kind wiedererkennen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. März 2023

„Großeltern im Blick- Gedanken zur Rolle von Großvätern im Familiensystem“

… lautete der Titel des Werkstattgesprächs der LAG Väterarbeit am 16. März. Jürgen Haas, Referent beim Institut Kirche und Gesellschaft in Villigst, ist dabei unter anderem auf folgende Fragen eingegangen:

  • Welche Veränderungen hat es in den letzten Jahrzehnten gegeben?
  • Wovon ist eine gute Großeltern-Enkelkind-Beziehung abhängig und
  • welche Herausforderungen ergeben sich?
  • Welche Beziehung haben wir selbst zu unseren Großeltern und
  • welche Erinnerungen sind damit verknüpft?

„Großeltern sind für Enkelkinder wichtig“, zu diesem und anderen interessanten Ergebnissen kommt eine Studie des Deutschen Jugendinstituts, die der Referent zitierte. Vorab schilderte er seine persönlichen Erfahrungen mit dem Großvater werden und wie diese Erfahrung auch die Arbeit mit Vätern beeinflusst hat.

Nie zuvor hat es eine Generation von Kindern gegeben, denen der Zugang zu den leiblichen und sozialen Großeltern in dem derzeitigen zeitlichen Umfang möglich war. Von einem guten Kontakt profitieren beide – Enkelkinder und deren Großeltern.
Neben den leiblichen Großeltern gibt es oft auch Nenn-Omas bzw. Opas, ältere Menschen in der Nachbarschaft, die das Aufwachsen der Kinder begleiten, in der Anonymität der Großstädte und aufgrund großer Entfernungen zur eigenen Herkunftsfamilie inzwischen auch ‚Leih-Omas bzw. Opas‘.

Die Bedeutung der Großeltern, die in aktuellen Studien vielfach auf die Betreuungsfrage ‚reduziert wird‘ ist vielschichtig und komplementär zu den Erziehungsaufgaben der Eltern: Sie sind Beziehungspersonen, Entwicklungshelfer, Vermittler von Werten und Ritualen, in der Erziehenden Rolle und unterstützen ihre Kinder und Enkelkinder auf vielfältige Weise.
Insbesondere Jugendliche schätzen an ihren Großeltern, dass diese Zeit haben ihnen zuzuhören.

Dass Großeltern eine derartige Bedeutung erlangt haben, ist nicht zuletzt auch der Verlängerung der Lebenserwartung zu verdanken:

  • Vor 100 Jahren hatten 80% aller 20jährigen eine Mutter
  • Heute haben 90% aller 20jährigen eine Großmutter und
  • 20% aller Großeltern werden auch Urgroßeltern

Das liegt auch daran, dass 36% bei der Geburt ihres ersten Enkelkindes noch keine 50 Jahre alt sind, 45% sind im Alter zwischen 50 und 60 Jahren.

Angesichts von zahleichen Trennungen und Scheidungen ging es auch um die Frage, ob Großeltern ein eigenes Umgangsrecht haben. Dies ist im BGB § 1685 ‚Umgang des Kindes mit anderen Bezugspersonen‘ geregelt: „(1) Großeltern und Geschwister haben ein Recht auf Umgang mit dem Kind, wenn dieser dem Wohl des Kindes dient.“
Im Streitfall müssen die Großeltern begründen, dass ihr Umgang dem Wohl des Kindes dient und im Konfliktfall wiegt das Erziehungsrecht der Eltern schwerer als das Umgangsrecht der Großeltern.

Auch in der Väterarbeit sind aktive Großväter eine Ressource. Sie können Enkelkinder bei Vater-Kind-Angeboten begleiten, wenn der Vater, aus welchen Gründen auch immer, nicht zur Verfügung steht. Und Großväter sind selbstverständlich auch eine eigene Zielgruppe von Väterarbeit, wie z.B. das Wochenendseminar ‚Gemeinsam unterwegs‘ der Männerarbeit der Vater-Kind-Agentur der evangelischen Kirche.

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Es geht nicht darum, ein Teenager zu sein, es geht um die Mutterschaft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2023

In der dritten Ausgabe der monatlichen Webinar-Reihe begrüßt das Team von „Following Young Father’s Further“ Dr. Aniela Wenham und Judith Cork, um ihre Forschungen mit jungen Müttern zu diskutieren.

„Es geht nicht darum, ein Teenager zu sein, es geht um die Mutterschaft.” Das „Problem” der jungen Mutterschaft neu formulieren.

Judith Cork (Koordinatorin des Programms für junge Eltern, Romsey Mill) ist seit mehr als 20 Jahren in der Jugendarbeit tätig und arbeitet seit 2009 in Romsey Mill, insbesondere mit jungen Eltern. Romsey Mill arbeitet sowohl mit jungen Müttern als auch mit jungen Vätern und bietet ein breites Spektrum an Unterstützung in Einzel- und Gruppensettings. Romsey Mill ist auch vom Cambridgeshire County Council beauftragt, die Unterstützung für junge Eltern in der gesamten Grafschaft zu koordinieren. Inspiriert durch ihre Unterstützungsarbeit führte Judiths Wunsch, Veränderungen für Familien auf systemischer oder gesellschaftlicher Ebene herbeizuführen, dazu, dass sie ein Teilzeitstudium der Gemeindepsychologie an der Universität Brighton absolvierte.

Die Präsentation gibt Einblicke in ein Forschungsprojekt, das untersucht, wie junge Mütter in der heutigen englischen Gesellschaft konstruiert sind. Mithilfe der kreativen Methode des Photovoice wurden von ehemaligen jungen Müttern aufgenommene Fotos mit Bildunterschriften erstellt, die in Online-Fokusgruppen mit Hebammen und jungen Müttern diskutiert und anschließend in einer öffentlichen Online-Ausstellung mit einer begleitenden qualitativen Umfrage gezeigt wurden.

Die Ergebnisse der Studie stellen negative Stereotypen über junge Mütter in Frage, und in dieser Präsentation wird argumentiert, dass defizitorientierte Diskurse über „problematische” junge Mütter durch einen neuen Diskurs ersetzt werden sollten, der junge Mütter als Mütter identifiziert, die eher Empathie und Verständnis als Kritik und Sanktionen verdienen.

Anmeldung unter https://www.eventbrite.co.uk/e/researching-with-young-mothers-tickets-560353019967

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Glückwunsch und echt großartig, dass du so jung Vater geworden bist!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Februar 2023

… dass bekommen jugendliche Väter eher selten zu hören. Eine Vaterschaft in ihrem Alter wird als riskant und unverantwortlich betrachtet. Ohne abgeschlossene Ausbildung und vielfach in prekären Lebensverhältnissen Vater zu werden gehört sich nicht. Wenn schon Sex, dann bitte mit Verhütung.

Jugendliche Väter werden beschämt und ihre Vaterschaft wird problematisiert, gesellschaftlich anerkannte positive Bilder existieren nicht. Das war und ist die Ausgangslage des Verbundprojekts ‚… jugendliche Väter im Blick‘.
Die Projekte in Osnabrück, Rheydt und Düsseldorf machen jungen Männern niedrigschwellige Angebote und tragen dazu bei, dass die jungen Väter von bestehenden Hilfsangeboten erreicht werden und ihre Ressourcen für ihre Kinder einsetzen können. Gleichzeitig wird eine gesellschaftliche Debatte zur Bedeutung jugendlicher Väter angestoßen

Bei dieser Fachtagung werden die beiden Keynote Speakerinnen, Dr. Kim Bräuer und Prof. Anna Tarrant zunächst ihre aus wissenschaftlicher Perspektive und praktischen Erfahrungen mit jugendlichen Vätern gespeiste Expertise vortragen.

In den vier Workshops am Nachmittag haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit den in verschiedenen Projekten gemachten Erfahrungen insbesondere mit dem Blick auf die Zugänge zu und die Erreichbarkeit von jungen Vätern auseinanderzusetzen und neue Ansätze kennenzulernen.

… jetzt anmelden

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… die Kultur der Geburtshilfe in Deutschland muss neu gedacht werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. September 2022

Newsletter der LAG Väterarbeit 2022-05

Das ist eine zentrale Aussage in dem Strategiepapier des ‚Runden Tisches Elternwerden‘ das im Februar letzten Jahres erstmals veröffentlicht und im August aktualisiert wurde. Dieser Aussage können wir uneingeschränkt zustimmen. In unseren Augen braucht es aber es aber auch einen Paradigmenwechsel im System der Geburtshilfe.
Und zwar was die Bedeutung der Väter angeht: werdende Väter sind neben den Hebammen und dem ärztlichen Personal wichtige Akteure im gruppendynamischen Geschehen einer Geburt. Ihre Handlungen beeinflussen den Geburtsprozess, die Geburt selbst wirkt nachhaltig auf sie.
Die Vorbereitung auf die Geburt und das Vatersein, die Zuschreibung und das Erleben der eigenen Bedeutung und Selbstwirksamkeit sind prägende Weichenstellungen für zukünftiges väterliches Engagement und die Stabilität der Paarbeziehung.

Mit den damit zusammenhängenden Themen und Herausforderungen werden wir uns in diesem und dem kommenden Monat beschäftigen.

Väter ansprechen und erreichen

Väter sind schwer zu erreichen und Angebote, die in Kitas und Familienzentren gemacht werden, kommen häufig nicht zustande, weil sich zu wenige Väter anmelden.
Auf der anderen Seite wollen Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und suchen nach passenden Angeboten und Möglichkeiten sich mit anderen Vätern auszutauschen.

Die Geschäftsstelle der LAG-Väterarbeit möchte dazu beitragen dieses Dilemma aufzulösen und bietet dazu Vorträge und Fortbildungen an, die Beschäftigten verschiedener Einrichtungen oder auch einzelnen Teams die Möglichkeit gibt, sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen und ihre Arbeit mit und die Angebote für Väter weiterzuentwickeln.
Mögliche Themen sind: ‚Grundlagen der Arbeit mit Vätern‘, ‚Väter ansprechen und erreichen‘, ‚Wie ticken Väter eigentlich?‘, ‚Die Bedeutung von Vätern für die Entwicklung von Kindern‘, ‚Väter in den frühen Hilfen‘ …

Melden Sie sich einfach telefonisch oder per Mail bei uns. Die Kontaktdaten finden Sie am Ende des Newsletters.

… mir fehlt vor allem eine systemische Perspektive

In den vergangenen beiden Monaten standen Väter und Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind, im Blickpunkt.
Bei dem Werkstattgespräch am 12. August berichtete Tobias Schiefer über die Arbeit der Männerschutzwohnungen in Düsseldorf: Ziele des Schutzkonzepts, das mit regelmäßiger Beratung verbunden ist, sind Schutz-, Rückzugs- und Wohnraum für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt ca. 3 Monate.
Im Mittelpunkt der Arbeit mit den Klienten steht deren psychische Stabilisierung und Entlastung sowie die Stärkung der Handlungsfähigkeit und der Selbstbestimmung. Perspektivisch geht es um die persönliche Weiterentwicklung und Neuorientierung außerhalb der ‚Gewaltbeziehung‘ sowie die Vermittlung weiterführender Hilfen.
In einem Interview mit Christoph Liel vom Deutschen Jugend Institut in München äußerte er sich unter anderem zu den zukünftigen Bedarfen in diesem Hanlungsfeld:
„Ich finde schon, dass es in Bezug auf Väter große blinde Flecken gibt, und zwar sowohl in der Praxis wie auch in der Forschung. Und zwar im gesamten erweiterten Kontext des Kinderschutzes. Weil Väter da häufig keine oder eine untergeordnete Rolle spielen, obwohl sie sowohl eben als Gefährder für Kinder auftreten können, wie auch als Unterstützer in der familiären Situation. Und da brauchen wir sehr viel mehr Wissen.“ Die Aufzeichnung des Gesprächs können Sie hier nachlesen und hören.

Welchen Kulturwandel brauchen Väter in der Geburtshilfe – aktuelle Eckpunkte und Perspektiven

Im System der Geburtshilfe rumort es. Immer mehr Geburtskliniken schließen, aus Mangel an Hebammen oder Renditegründen. Während der Pandemie wurden Väter ganz oder teilweise bei Vorsorgeuntersuchungen und der Geburt ausgeschlossen und auch wenn sie dabei sein dürfen, fühlen sich Väter vielfach nicht einbezogen.

Es gibt zwar seit 2016 ein auf 136 Seiten ausformuliertes ‚Nationales Gesundheitsziel Gesunde Geburt‘, aber die von vielen Seiten erhobene Forderung nach einem ‚Geburtsgipfel‘ und der im Frühjahr gestarteten Initiative ‚Bündnis Gute Geburt‘ verdeutlichen den tatsächlichen Handlungsbedarf.

In dem Werkstattgespräch am 26. Oktober wird Hans-Georg Nelles, der u.a. bei der Broschüre der BZgA ‚Väter auf die Geburt vorbereiten – Informationen und praktische Tipps für Fachkräfte‘ mitgewirkt hat, Eckpunkte einer Reform in der Geburtshilfe aus der Perspektive der Väter präsentieren und diese in die aktuelle Diskussion einordnen.

Zu dem Werkstattgespräch können Sie sich hier anmelden

https://www.surveymonkey.de/r/LAG20221026

Praxis Tipp

Geburt ist Teamwork – Der Väterflyer

Jeder Mann sollte mit gutem Gefühl Vaterwerden können. Deshalb unterstützt die ‚Erzählcafé-Aktion‘ Väter mit einem kostenlosen Flyer voller Fakten & Forschung. Kurz und knackig bringt dieser auf den Punkt, was Männer beim Vaterwerden wissen sollten, auch um selbst gesund zu bleiben. „Lies los Mann, damit Du gestärkt aus dem größten Abenteuer Deines Lebens hervorzugehen kannst!“

Der Flyer ‚Respekt Mann, Du wirst Vater‘ ist kostenfrei und gibt es hier zum Download!

Ausblick

Das letzte Schwerpunktthema in diesem Jahr wird im November und Dezember ‚Väter im Strafvollzug‘ sein. Dazu planen wir interessante Einblicke, Praxistipps und ein Werkstattgespräch, bei dem es um die praktische Arbeit mit Vätern und deren Kindern im Justizvollzug gehen wird.

Im kommenden Jahr haben wir uns vorgenommen, uns noch intensiver mit den einzelnen Themen auseinanderzusetzen und vor allem durch unsere Arbeit darauf hinzuwirken, in den angesprochenen Bereichen nachhaltige Veränderungen für Väter und aktive Vaterschaft anzustoßen und da wo möglich auch strukturell zu verankern.

Im Themenspeicher stehen jetzt schon ‚Großväter‘ und ‚getrennt erziehende Väter‘.

Termine

25. Oktober 2022, 15:30 bis 17 Uhr, Online Member Meeting der LAG Väterarbeit

26. Oktober 2022, 15:30 bis 17 Uhr, Werkstattgespräch Kulturwandel in der Geburtshilfe

Alle Beiträge und Terminhinweise finden Sie auf der Webseite www.lag-vaeterarbeit.nrw

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