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Archiv für die 'Brigitte' Kategorie

Von neuen Vätern und alten Vorurteilen …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. September 2006

… ist in dem Dossier ‘Männersache? Väter zwischen Kind und Karriere’ in der aktuellen Ausgabe von Brigitte zu lesen.

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Brigitte hat ja bereits im Jahr 1975 die erste ‘Männerstudie’ von Helge Pross mitfinanziert und ist seitdem sehr engagiert, den Männern den Spiegel vorzuhalten, wie es in dem Vorwort der ersten Studie heißt.
Überrascht war der Autor des Dossiers, Marian Blasberg aber dennoch davon, dass in den meisten Familien vor der Geburt der Kinder nicht über die Rollenverteilung gesprochen wird.

Interessant sind neben den Portraits der Väter auch die Ergebnisse der bei IPSOS in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage bei 1000 Männern:

Fast dreiviertel können sich gut vorstellen, als Vater und Hausmann ein Jahr lang zu Hause zu bleiben. Allerdings glauben 64 Prozent, dass ein Mann, der Elternzeit nimmt, mit beruflichen Nachteilen rechnen muss. Auf der anderen Seite ist jeder Dritte (37%) der Ansicht, dass ein Mann, der nicht bereit ist, für seine Kinder beruflich zurückzustecken, ein schlechter Vater ist.

Mit der neuen Elterngeld-Regelung, die im kommenden Jahr in Kraft tritt, könnten sich 68 Prozent der Männer der Umfrage zufolge gut vorstellen, Elternzeit zu nehmen. Knapp ein Drittel sagt aber auch, dass sie sich gern um die Kinder kümmern würden – auf die Hausarbeit aber keine Lust hätten. Nur 21% der Männer sehnen sich nicht besonders nach Heim und Herd: sie würden auch dann keine Elternzeit nehmen, wenn die Frau mehr verdient und somit der Lebensunterhalt gesichert wäre.

Gegenüber den bislang diskutierten Zahlen, die Bundesregierung geht von 27% Vätern aus, die von der neuen Regelung Gebrauch machen werden, Allensbach hatte im letzten Jahr 48% Bereitschaft erfragt, ist die Zahl der Männer, die sich eine partnerschaftliche Aufgabenteilung vorstellen können also weiter gestiegen.

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Blondinenwitz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2006

Diesen Titel gab Susanne Arndt ihrem Beitrag über das Buch Eva Prinzip von Eva Herman im Weblog Rascheln und Rauschen von Brigitte.

Ihr Vermutung zu Frau Hermann: ‘Vielleicht hätten uns die blondierten Haare, der pinke Lippenstift und die hellgelben Blazer längst stutzig machen sollen: Bei Eva handelt es sich in Wahrheit um Barbie, die sich nach Kens starker Schulter sehnt, die er ihr immer wieder entzieht.’

Dazu fällt mir spontan ein Titel von Susanne Fröhlich und Constanze Kleis ein F(r)ischhalte – Abkommen, Länger Freude am Mann. Ein spritziger Ratgeber, der Eva vielleicht beizeiten weitergeholfen hätte.

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Denn ‘schlechte Blondinenwitze, in denen Frauen dafür bestimmt sind, Kinder zu hüten, das Heim in heimeliges Kerzenlicht zu tauchen und Apfelkuchen zu backen, bringen uns schon lange nicht mehr aus der Fassung.’ Und das gilt nicht nur für Brigitte und ihre LeserInnen.

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Paschas, Nestflüchter? – der neue Mann im Spiegel der amtlichen Zeitverwendungsstatistik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. August 2006

von Welt bis Frankfurter Rundschau, vom Handelsblatt bis zu Brigitte, eine Frage beschäftigt sie alle: Ist der neue Mann nun auch statistisch nachweisbar oder gilt das alte Beck Zitat von der verbalen Aufgeschlossenheit und der Verhaltensstarre immer noch?

Soviel vorweg, es gilt ein entschiedenes sowohl als auch und was dem männerfreundlichen Soziologen recht ist, reicht der engagierten Frauenrechtlerin noch lange nicht. Der Politologe Peter Döge vom Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung hat die Daten der so genannten Zeitbudget-Analysen des Statistischen Bundesamt analysiert. Danach wenden Männer im Durchschnitt pro Woche knapp eine halbe Stunde mehr für Haushalt und Familie auf als noch vor zehn Jahren, Frauen hingegen rund fünf Stunden weniger.
Auch für die Kinderbetreuung nehmen sich Männer mehr Zeit: Väter verbringen heute durchschnittlich eine Stunde pro Woche mehr mit ihrem Nachwuchs, während sich die Frauen eine Stunde weniger um ihre Kinder kümmerten. Die Zeit für ihre Kinder sparten die Väter aber nicht bei ihrem Beruf ein, sondern in anderen Bereichen.

Brigitte traut der Studie wohl nicht und fragt Ihre LeserInnen selber “Hat ihr Partner Hausmannqualitäten??” Die Antworten sind online zu hören und zu sehen. In dem ‘Trendcheck’ äußern aber immerhin 31% der LeserInnen, dass ihr Partner vollkommen selbständig wäscht putzt und bügelt.

Das reicht Karin Deckenbach offensichtlich nicht. In Ihrem Beitrag in der Frankfurter Rundschau titelt sie “Wir haben die spießigsten Männer” und fodert dazu auf, die Männer zu ihrem Glück zu zwingen. “Zwang üben wir heute auf Frauen aus. Solange wir Fürsorge als weiblich und freiwillig definieren, stecken wir in einer Falle. Also müssen wir nun die Männer zwingen, fürsorglich zu sein. Solange wir die Männerrolle nicht umdefinieren, werden wir das Dilemma nicht lösen.”

Fragt sich nur, wer dazu die Definitionsmacht hat und welche Umerziehungsmethoden statthaft sind und welche nicht.

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