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Väter in Österreich nutzen die kurzen Karenz – Varianten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2011

Vor einem Jahr wurden in Österreich die kurzen Kindergeldvarianten (zwölf plus zwei Monate) eingeführt. Sie waren mit der Hoffnung verbunden, mehr Väter dazu zu motivieren, eine Zeit lang beim Nachwuchs zu Hause zu bleiben.

Diese Hoffnung scheint sich zu bestätigen. Eine erste endgültige Bilanz wird es zwar erst Anfang März geben, aber Familienstaatssekretärin Verena Remler berichtet von einem positiven Trend: „Man erkennt jetzt schon, dass die Väterkarenz deutlich gestiegen ist.“

Vorläufige Daten liegen für den Zeitraum vom Jahresbeginn 2010 bis Ende Januar 2011 vor. Demnach betrug die Väterbeteiligung in der Karenz beim einkommensabhängigen Kindergeld (80 % des Gehalts, maximal 2000 Euro) 7,4 %. Bei der zweiten Variante – das ist jene mit 1000 Euro Kindergeld pauschal – waren fast 9,8 % der Bezieher Väter. Die Väterbeteiligung könnte am Ende sogar noch etwas höher ausfallen, erklärt Remler, weil Väter eher am Ende der Karenzzeit zu Hause blieben.

Insgesamt lag die Väterbeteiligung in allen Kindergeldvarianten zuletzt übrigens bei 2,7 %. Christine Marek, Remlers Vorgängerin im Staatssekretariat, hatte als Ziel genannt, 20 % der Väter dazu zu bewegen, in Karenz zu gehen.

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Verspätet gezahlter Lohn erhöht das Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2011

Eltern erhalten mehr Elterngeld, wenn sie nach der Geburt eines Kindes noch Arbeitslohn für die Zeit vor der Geburt erhalten. Das Bundessozialgericht macht mit diesem Urteil eine Ausnahme von der Regel, dass Elterngeld nur nach dem Nettolohn berechnet wird, den Mütter und Väter in den zwölf Monaten vor dem Geburtsmonat tatsächlich erhalten haben.

In dem Fall zahlte der Arbeitgeber einer Physiotherapeutin den Lohn zum Teil erst, nachdem sie gerichtlich Druck gemacht hatte. Das restliche Geld wurde überwiesen, nachdem ihr Sohn bereits geboren war.

Die Elterngeldstelle wollte die Nachzahlung nicht berücksichtigen. Doch die Richter gaben der Frau recht. Sie erhält eine Nachzahlung in Höhe von1.350 Euro.

Soll vorenthaltener Lohn beim Elterngeld berücksichtigt werden, müssen Väter und Mütter ihren Arbeitgeber zunächst dazu zwingen, zu zahlen. Der Rechtsanspruch auf Lohn allein erhöht das Elterngeld nicht.

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Väter wünschen mehr Zeit für ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Februar 2011

Männer sind mit ihrer Situation insgesamt zufrieden, wünschen sich am Arbeitsplatz aber vor allem höhere zeitliche Flexibilität. Dies hat die Studie «Was Männer wollen!», die Pro Familia im Auftrag des Departementes des Innern des Kantons St. Gallen durchgeführt hat. Die Studie weist auch nach, dass sich viele Männer in der Frage der Vereinbarkeit im Vergleich mit Frauen benachteiligt fühlen.

«Die demographischen Veränderungen haben zur Folge, dass die Wirtschaft in Zukunft noch viel stärker sowohl auf Männer als auch auf Frauen als Mitarbeiter angewiesen sein wird», sagt Regierungsrätin Kathrin Hilber, Vorsteherin des Departementes des Innern, zur Studie.

Grosses Interesse am Thema

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird für beide Geschlechter zu einem zentralen Thema auf dem Arbeitsmarkt. Wenn auch Frauen vermehrt einer Lohnarbeit nachgehen sollen, dann müssen Männer eine neue Rolle und neue Aufgaben in der Familie übernehmen. Über 70 % der and er Studie befragten Männer geben an, dass sie ihren zukünftigen Arbeitgeber unter anderem aufgrund der angebotenen Möglichkeiten, Berufs- und Privatleben gut unter einen Hut zu bringen, auswählen.

Die Studie «Was Männer wollen!» wurde von Pro Familia im Auftrag des Departementes des Innern durchgeführt. Die Beteiligung der KMU und ihrer männlichen Mitarbeiter übertraf die Erwartungen. Von den 3500 Mitarbeitern von 35 KMU im Kanton St. Gallen, die an der Online-Umfrage mitmachten, beantworteten knapp 1200 die Fragen der Erhebung. Damit stehen zum ersten Mal in der Schweiz repräsentative Aussagen zu den Anliegen der Männer bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur Verfügung.

Mehr zeitliche und räumliche Autonomie

Zwei Drittel der Männer sind mit ihrer beruflichen Situation insgesamt zufrieden. Trotzdem ortet eine Mehrheit von 68 % im Bereich der Vereinbarkeit Konfliktpotenzial. Am stärksten ins Gewicht fällt dabei die fehlende zeitliche Verfügbarkeit. Unter den Unzufriedenen sind viele jüngere Väter. Ein Drittel aller Väter, die an der Umfrage teilnahmen, ist der Ansicht, sie könnten den Ansprüchen ihrer Familien nur bedingt genügen. ¨

85 % der Umfrageteilnehmer geben an, dass die Angebote für Männer im Bereich Vereinbarkeit jenen der Frauen angepasst werden sollten. Beda Meier, Leiter des Kompetenzzentrums Integration, Gleichstellung und Projekte im Departement des Innern, fasst zusammen: «Offensichtlich ist das Thema Vereinbarkeit definitiv auch bei den Männern angekommen.»

Die Studie finden Sie hier.

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… es war eine böse Überraschung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Februar 2011

maenner.ch… für männer.ch, die sich als Brückenbauer im Geschlechterdialog sehen, als Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Januar verkündete, die gesetzliche Verankerung der gemeinsamen elterlichen Sorge als Regelfall stoppen zu wollen, um die Vorlage gemeinsam mit unterhaltsrechtlichen Fragen neu aufzurollen.

Für männer.ch ist das Vorgehen inakzeptabel, weil nach sechs Jahren Vorbereitung endlich ein fertiger Vorschlag auf dem Tisch des Bundesrats lag. Inhaltlich wird bei aller Offenheit für geschlechtergerechte Lösungen festgestellt: Den Männern das Existenzminimum wegzunehmen, geht einfach nicht.

Der Vorstand von männer.ch hat sich intensiv mit der Frage nach der geeigneten Strategie auseinander ge­setzt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass er jetzt seine Solidarität mit den betroffenen Vätern auch öffentlich zeigen muss. Deshalb wird er am heutigen Montag gemeinsam mit dem Partnerverband GeCoBi in einer Pressekonferenz über eine stille, aber sichtbare Protestaktion informieren:

Männer.ch und GeCoBi werden ab sofort täglich von 17 bis 20 Uhr eine Mahnwache auf dem Bundesplatz durchführen. Zudem wird ein offener Brief an Bundesrätin Sommaruga, in dem es unter anderem heißt, ‚Wir Männer lassen uns nicht weiter überhören, als Ernährer instrumentalisieren, mit netten Worten abspeisen. Insofern müssen Sie mit unserem ganzen Kampfesgeist rechnen. Wir hoffen aber, dass Sie auch die Chance sehen, die darin liegt: Wir vertreten eine Männergeneration, die mit der väterlichen Verantwortung ernst macht und ihren Teil der Familien- und Hausarbeit leisten will.‘, publiziert.

GeCoBi führt darüber hinaus mit weiteren Organisationen die Aktion ‚Schicken en Stei’ durch, bei der der Bundesrätin ein Pflasterstein als Zeichen des Widerstandes gegen die Verschleppung der gemeinsamen elterlichen Sorge und der Steine, die sie den Vätern in den Weg legt, zugeschickt wird.

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Ein Misstrauensvotum für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Februar 2011

In der Schweiz fordern Männer von Justizministerin Simonetta Sommaruga das gemeinsame Sorgerecht. Im Gespräch mit der Basler Zeitung sagt Mediator und Rechtsanwalt Christof Brassel, warum das Sorgerecht für Väter so wichtig ist.

‚… Ist das gemeinsame Sorgerecht den Männern, die zu Ihnen in die Mediation kommen, wichtig?
Die Mehrheit aller Männer, mit denen ich im Rahmen einer Mediation zu tun habe, verhält sich in Kinderfragen aktiv und kooperativ. Dass sie nach der Scheidung nicht automatisch sorgeberechtigt sind, ist für sie ein Misstrauensvotum.

Es gibt auch Väter, die sind nicht sorgeberechtigt und merken es gar nicht, weil sich de facto gar nichts ändert.
Man streitet sich tatsächlich um etwas, bei dem viele nicht genau wissen, was es ist. Denn das Sorgerecht betrifft vor allem die entscheidenden Fragen im Leben eines Kindes wie Ausbildung, medizinische Eingriffe, Religion. Es kommt nicht so häufig vor, dass sich Eltern darüber streiten. Die wichtigen Alltagsentscheidungen liegen ohnehin in der Kompetenz der Obhutsinhaberin. Und bei medizinisch dringenden Fällen muss die Person, welche die Obhut hat, sofort handeln.

Das Sorgerecht hat also weitgehend symbolischen Wert. Ist dieser so wichtig?
Ich denke schon. Wer sich engagiert, muss auch eine Wertschätzung erhalten. Das würde eine deutliche Entspannung bewirken. …’

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In diesen Büchern steht nichts, was meine Mutter nicht besser wüsste

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2011

Im Gespräch mit dem Magazin der Süddeutschen Zeitung äußert sich Matt Damon über Erziehungsratgeber, das Bildungssystem in den Vereinigten Staaten und seine Rolle als Vater von 4 Töchtern.

‚… Zurück zur Familie: Gibt es Tätigkeiten, die Sie als Vater verweigern?
Nein. Nie. Ohne anderen Vätern nahetreten zu wollen, aber ich konnte nie verstehen, wie jemand nicht die Windeln des eigenen Kindes wechseln will. Aus Ekel? Man kann sich doch nicht vor einem Baby ekeln.

Haben Sie überhaupt Zeit dafür?
Ein großes Glück in meinem Beruf: Wenn ich nicht arbeite, habe ich den ganzen Tag Zeit. Nachdem wir Ende Mai den neuen Film der Coen-Brüder, True Grit, abgedreht hatten, habe ich mir bis Anfang Dezember freigenommen. Jetzt musste ich nach Chicago für einen kleinen Job, und meine Kinder konnten nicht verstehen, was los war. »Was soll das?«, haben sie gefragt. Tja, manchmal muss Papa eben auch Geld verdienen.

Aber wenn Sie einen Film drehen, sind Sie lang unterwegs, manchmal Monate.
Nein, wir haben eine Zwei-Wochen-Regel. Ich bin nie länger weg von zu Hause als 14 Tage. Und falls ich den Drehort nicht verlassen kann, kommt die Familie mich besuchen. Ich hatte den Januar jetzt frei, danach muss ich länger nach Los Angeles, wo mich meine fünf Damen besuchen werden.

Ihr Leben als berühmter Mensch führt sicher noch zu anderen Problemen. Wie erklärt man einer Dreijährigen, dass Papas Gesicht auf jedem Bus zu sehen ist?
Das Problem mit meiner Prominenz ist ein Grund, warum wir nach New York gezogen sind. Weiterlesen »

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Neue Lebenswirklichkeiten sind verfassungswidrig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Februar 2011

So kann man das heutige Urteil auch lesen. Laut Verfassungsgericht darf der Unterhalt nicht von vorneherein gekürzt werden, wenn der zahlungspflichtige Partner wieder heiratet. Das Bundesverfassungsgericht hob damit Urteile des Bundesgerichtshofs (BGH) auf, wonach eine neue Heirat bei der Bemessung des Bedarfs berücksichtigt werden muss.

Die BGH-Rechtsprechung nannten die Verfassungsrichter einen „Systemwechsel“, der zu weit gehe. Maßgeblich seien vielmehr die Lebensverhältnisse zum Zeitpunkt der Scheidung. Die neue Rechtsprechung des BGH sei verfassungswidrig.

Im konkreten Fall hatte die Klägerin nach 24 Jahren Ehe zunächst 618 Euro Unterhalt pro Monat von ihrem Ex-Mann bekommen. Als der Mann wieder heiratete, wurde der Unterhalt auf 488 Euro herabgesetzt. Der Grund: Seit 2008 berücksichtigt der Bundesgerichtshof (BGH) bei der Berechnung des Bedarfs auch Unterhaltspflichten gegenüber einem neuen Ehepartner. Dies führte regelmäßig dazu, dass der geschiedene Partner weniger Geld bekam.

Das sei nicht zulässig, entschieden nun die Verfassungsrichter: Nach dem Gesetz sind die „ehelichen Lebensverhältnisse“ Maßstab für den Unterhaltsbedarf (Paragraf 1578 BGB). Hierfür sei nach dem Willen des Gesetzgebers der Zeitpunkt der Scheidung maßgeblich. Dem Unterhaltsberechtigten sollte „der erreichte Lebensstandard gesichert und insbesondere sein sozialer Abstieg vermieden werden“, so die Richter.

Der Bundesgerichtshof habe sich über dieses Konzept hinweggesetzt, kritisieren die Verfassungsrichter. Anstelle der „ehelichen Lebensverhältnisse“ setze der BGH eigenmächtig den Maßstab der „wandelbaren ehelichen Lebensverhältnisse“. Das überschreite die erlaubten Grenzen der Gesetzesauslegung durch den Richter.

Es ist Richtern also nicht gestattet, die veränderten Realitäten zu berücksichtigen. Dass dies noch nicht die Spitze der Absurdität ist, zeigt die aktuelle Diskussion zum Thema Unterhalt in der Schweiz. Dort steht selbst das Existenzminimum geschiedener Väter zur Debatte. Da ist die (symbolische) Belagerung des Parlaments in Bern am kommenden Montag noch eine freundliche Reaktion.

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Väter im Quartier aktiv

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Februar 2011

Seit 2009 gibt es zwei aktive Elterngruppen im Quartier ‚Weiße Siedlung’ in Berlin, eine für Mütter und eine für Väter. Damit wurde der Wunsch von ca. 40 Müttern und Vätern aufgegriffen sich für eine bessere Entwicklung im Kiez engagieren zu wollen.

Unter dem Motto „Lasst uns gemeinsam für unsere Kinder eine schönere Zukunft in der Sonnensiedlung aufbauen“ treffen sich beide Gruppen regelmäßig, um gemeinsam Projekte und Aktionen für Kinder und Eltern zu planen und umzusetzen. Dabei gibt es auch Gelegenheit, sich zu Fragen der Bildung und Erziehung auszutauschen und sich auch von Fachleuten beraten und unterstützen zu lassen.

Haben auch Sie Interesse in einer Elterngruppe mitzumachen? Die Vätergruppe trifft sich samstags ab 16 Uhr, die Müttergruppe sonntags ab 14 Uhr im Jugendtreff Sunshine Inn. Sie können sich auch im Quartiersbüro informieren.

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Männer werden ausgepresst wie eine Zitrone

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Februar 2011

Markus Theunert, Präsident des Dachverbandes der Schweizer Männer- und Väterorganisationen (Männer.ch) äußert sich im Interview mit 20 Minuten Online zur Situation der Männer in der Schweiz

‚Männer von links bis rechts gründen Männerorganisationen. Warum?

Markus Theunert: Das ist ein kollektives Aufbegehren der Schweizer Männer gegen ein System, das ihnen den Atem nimmt. Männer müssen in der Arbeit hundert Prozent Leistung erbringen und sich gleichzeitig in der Familie engagieren. Die traditionelle Männerrolle in der heutigen Zeit auszuüben, macht krank; Herzinfarkt, Suizid, oder Burnout sind die Folgen. Wir werden ausgepresst wie eine Zitrone.

Das heißt, die Protestbewegungen sind eigentlich ein Hilfeschrei?

Genau. Vierzig Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts beginnen Männer endlich ein Konzept zu entwickeln, wie Gleichstellung aus Männersicht aussehen sollte. Wir befinden uns an einem Wendepunkt der Gesellschaft.

Was fordern Sie konkret?

Männer wollen wie Frauen ein ausgeglichenes Leben führen. Neben Leistung sollen auch Beziehung, Familie und Freizeit Platz haben. Dafür müssten beispielsweise der Staat Vaterschaftsurlaub und Unternehmen mehr Teilzeitstellen anbieten.’

Alec von Graffenried, Nationalrat der Grünen, fordert aus diesem Grund in einer Motion die Schaffung einer Fachstelle für Männer-, Väter- und Bubenfragen.

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Carsten Schneider will Rechte unverheirateter Väter stärken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Februar 2011

Die ‚Frontlinien’ bei der Neuregelung des  Sorgerechts unverheirateter Paare verlaufen quer durch die Parteien. Die Familienpolitiker sind eher dafür, die Rechte der unverheirateten Väter zu stärken, die Rechtspolitiker wollen dagegen weitgehend den Status quo festschreiben

Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Thüringen, will in den nächsten Wochen so viele Fraktionsmitglieder wie möglich davon überzeugen, dass bei unverheirateten Paaren beiden automatisch das Sorgerecht zufallen soll – es sei denn, einer der beiden widerspricht dem innerhalb einer Frist von zwei Wochen.

Vor allem für den Osten Deutschlands sei eine solche Regelung notwendig. Denn hier sind 58 % aller Eltern unverheiratet. In den nächsten zwei bis vier Monaten muss das Thema geregelt sein. Schneider weiß in dieser Frage auch die FDP auf der Seite derjenigen, die die Widerspruchslösung bevorzugen. Deshalb ist er auch optimistisch, dass sich diese Position durchsetzen kann.

Aber auch innerhalb der eigenen Partei muss Schneider noch Überzeugungsarbeit leisten. Die Anhänger der Antragslösung werben weiter für ihre Position. Danach muss die Mutter zustimmen, wenn das Sorgerecht auf den Vater übertragen werden soll. Schneider glaubt, dass eine solche Regelung, die in etwa den jetzigen Status quo festschreibt, den gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahre nicht entspricht.

Nur 62 % der Paare haben – so die Statistik – bisher eine gemeinsame Sorgerechtserklärung abgegeben. Die meisten anderen – so vermutet Schneider – denken, dass das Sorgerecht automatisch an beide Elternteile übertragen wird.

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