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Archiv für Februar, 2018

Väter in Kalifornien nutzen ihre Chance, bezahlte Elternzeit zu nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2018

Ungefähr 85.000 Männer nahmen in Kalifornien im vergangenen Jahr eine bezahlte Elternzeit in Anspruch, damit hat sich die Zahl der Inanspruchnahme des Vaterschaftsurlaubs seit 2009 verdoppelt. Die Zahl der Frauen, die in diesem Zeitraum bezahlten Mutterschaftsurlaub nehmen, stieg um bescheidene 6 Prozent.

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Im Rahmen eines kalifornischen Programms können Frauen nach einer Geburt bis zu 12 Wochen lang Zahlungen für Arbeitsunfähigkeit erhalten. Nach 2004 konnten auch Frauen und Männer bis zu sechs Wochen bezahlten Familienurlaub in Anspruch nehmen. Der Staat zahlt die Leistungen über die Beiträge der staatlichen Erwerbsunfähigkeitsversicherung (SDI). Arbeitnehmer können auch in einen freiwilligen Plan einzahlen; Arbeitgeber zahlen nicht.

Kalifornien ist einer von nur einer Handvoll Staaten, die bezahlten Familienurlaub für Männer und Frauen anbieten. Die meisten Staaten bieten stattdessen unbezahlten Urlaub an. Die bezahlte Elternzeit verringert den Druck auf die Männer, weiter zu arbeiten, nachdem ein Kind geboren wurde, um das Einkommen zu sichern.

Vor einem Jahrzehnt wurden weniger als 25 Prozent der Ansprüche auf Familienurlaub in Kalifornien von Männern eingereicht; im vergangenen Jahr stieg diese Zahl auf fast 40 Prozent. Väter nehmen in zunehmendem Maße die Väterzeit, nachdem Mütter zurück zur Arbeit gehen, um die Zeitspanne zu verlängern, die ein Neugeborenes mit einem Elternteil zu Hause ist.

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Doppelresidenz vs. Residenzmodell – neue Metastudie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Februar 2018

Prof. Linda Nielsen´s neue Analyse von mittlerweile 60 Studien rund um die Doppelresidenz bestätigt die Annahme, dass die Doppelresidenz in der Regel für Kinder bessere Ergebnisse erzielt als das in Deutschland noch häufig gelebte „Alleinerziehenden-“ oder „Residenzmodell“, bei dem in der Regel der Vater als alle-vierzehn-tage-am-wochenende-freizeitelternteil für das Kind präsent ist.

In den veröffentlichten 60 englischsprachigen Studien fanden 34 Studien heraus, dass Kinder in der Doppelresidenz in allen untersuchten Punkten in Bezug auf Verhalten, emotionales, physisches und schulisches Wohlbefinden und die Beziehung zu Eltern und Großeltern besser abschnitten als Kinder im Residenzmodell. In weiteren 14 Studien hatten Kinder in der Doppelresidenz in einigen Punkten die gleichen Ergebnisse und in anderen bessere Ergebnisse verglichen mit Kindern im Residenzmodell. In 6 Studien konnten keine Unterschiede zwischen beiden Betreuungsmodellen festgestellt werden und in weiteren 6 Studien ergaben sich für Kinder in der Doppelresidenz in einem Merkmal schlechtere Ergebnisse als im Residenzmodell, aber gleiche oder bessere in den anderen Merkmalsausprägungen.

Ähnliche Ergebnisse gab es auch bei der Betrachtung des Familienreinkommens (25 Studien, davon 18 Doppelresidenz besser in allen Merkmalsausprägungen, 4 Studien gleiche oder bessere Ergebnisse, eine Studie mit gleichen Ergebnissen und zwei Studien mit schlechteren Ergebnissen in einem Merkmal, aber besseren in den anderen Merkmalen.

Die Schlussfolgerungen

“As the studies summarized in this article demonstrate, JPC is linked to better outcomes than SPC for children, independent of family income or the level of conflict between parents.”

Wie die in diesem Artikel zusammengefassten Studien zeigen, weist die Doppelresidenz (JPC – joint physical custody) bessere Ergebnisse als Einzelresidenz (SPC – sole physical custody) für Kinder auf, unabhängig von Familieneinkommen oder dem Konfliktniveau zwischen den Eltern. Das soll nicht heißen, dass Kinder nicht von einem Leben in Familien mit höherem Einkommen, niedrigerem Konflikt oder gut kooperierenden Eltern profitieren.

Was diese Studien aber aussagen ist, dass die besseren Ergebnisse für in Doppelresidenz lebende Kinder nicht auf ein höheres Familieneinkommen oder einen geringeren Konflikt zwischen deren Eltern zurückgeführt werden können. Darüber hinaus zeigen alle 30 Studien, die die Beziehungen von Kindern zu ihren Eltern und anderen Verwandten untersuchten, bessere Ergebnisse für die Doppelresidenz-Kinder.

Der Aufsatz von wurde im „Journal of Child Custody” unter dem Titel: „Joint versus sole physical custody: Outcomes for children independent of family income or parental conflict, Journal of Child Custody“ veröffentlicht.

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Handlungskonzept ‚Zukunftsorientierte Väterpolitik in Niedersachsen’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Februar 2018

Das Niedersächsische Sozialministerium hat in enger Zusammenarbeit mit dem Landesarbeitsforum „Aktive Vaterrolle” das Handlungskonzept „Zukunftsorientierte Väterpolitik in Niedersachsen” entwickelt. Das Handlungskonzept umfasst fünf relevante Handlungsfelder der Väterpolitik. Die darin beschriebenen Ziele und Maßnahmen sollen die Aufmerksamkeit für die Rolle der Väter in der Erziehung stärken und für mehr Akzeptanz in der Arbeitswelt sorgen. Das Handlungskonzept war 2013 im Koalitionsvertrag vereinbart worden und soll als fachliche Grundlage für die zukünftige Väterarbeit in Niedersachsen dienen.

Ein Expertenforum mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wissenschaft und Praxis, Jugendhilfe, dem Bildungssektor und der Wirtschaft hatte im Herbst 2016 konkrete Ziele und Umsetzungsvorschläge für fünf Handlungsfelder erarbeitet, in denen eine aktive Väterpolitik in Niedersachsen vorangebracht werden soll:

  • Jungen- und Väterarbeit: Schulprojekte zu Lebensplanung und Berufsorientierung, sozialpädagogische Begleitung von jungen Vätern im Alter von 14 bis 21 Jahren, Unterstützung von Vätern in Trennungs- und Ein-Eltern-Familien
  • Geschlechterbezogene Bildung unter besonderer Berücksichtigung der Väter: Konzeption und Ausbau von Fortbildungsangeboten für Väterbildungsarbeit, stärkere Verankerung eines Bildes von fürsorglicher Vaterschaft in Ausbildungscurricula und Bildungsplänen, mediale Vermittlung positiver Rollenbilder
  • Väter und Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Werbung für väterfreundliche Arbeitsorganisation und Unterstützung aktiver Vaterschaft sowie für Möglichkeiten betrieblicher Kinderbetreuung in Unternehmen
  • Migrationssensible Väterarbeit: Verankerung von aktiven Vaterschaftsmodellen in den Lehrmaterialien im Bereich Deutsch als Fremdsprache, Weiterentwicklung des Informationsangebotes für Väter mit Migrationshintergrund, Sensibilisierung für aktive Vaterschaftsmodelle
  • Genderforschung: Untersuchungen zum Rückfall von Vätern und Müttern in traditionelle Rollenmuster nach der Geburt eines Kindes und im Kontext “Rund um die Geburt”

Quelle

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