der VÄTER Blog

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Archiv für Oktober, 2013

Väter bekommen mehr Gewicht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Oktober 2013

Eine neue Struktur, ein frischer Look und mehr für Väter erwartet die Leser der Zeitschrift „Eltern” ab Oktober. Der Verlag hat das Magazin überarbeitet und verkauft es jetzt unter dem Motto „Für die schönsten Jahre des Lebens”.

„Eltern”-Chefredakteurin Marie-Luise Lewicki erklärt dazu: „Hintergrund unseres Leitmottos ist der Gedanke, das Schöne am Elternsein, das im Alltag oft zu kurz kommt, wieder mehr in den Vordergrund zu bringen. Wir wollen Eltern inspirieren – damit sie sich ein schönes Familienleben gestalten und sich entspannt mit ihren Kindern beschäftigen”.

In der aktuellen Ausgabe gibt es ein Interview mit dem Väterforscher Matthias Stiehler zum Thema „Sind Väter heute zu mütterlich?”. Zudem schreibt der österreichische Kabarettist Joachim Brandl ab sofort die Väterkolumne „One and a half women”. Das Thema „Väter” bekommt mehr Gewicht und findet sich in Zukunft als fester Bestandteil in jedem Heft.

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Kinder brauchen beide Eltern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Oktober 2013

Kinder brauchen Väter und Mütter, dies macht der Film auch ohne Worte mehr als deutlich.

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Familienbilder und Familienformen heute

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Oktober 2013

Was ist Familie heute, in welchen Beziehungen stehen die Familienmitglieder zueinander und wie werden die Beziehungen zueinander gelebt? Nur wer sich mit den tatsächlichen Lebensverhältnissen auseinandersetzt, kann wissen, wie man allen Beteiligten gerecht werden kann und in welcher Situation Kinder die besten Entwicklungschancen erhalten.

Familienbilder und Familienformen sind heute vielfältig: Neben der klassischen Familie gibt es – ausgelöst durch die Globalisierung der Lebens- und Arbeitswelt, die Liberalisierung der Paarbeziehungen und die Zunahme von Trennungen und Scheidungen mit betroffenen Kindern- eine zunehmende Zahl an „Regenbogenfamilien“, „Patchworkfamilien“ und „Alleinerziehenden“, und immer mehr Eltern erziehen ihre Kinder in einem „Wechselmodell (Paritätische Doppelresidenz)“.

Im Rahmen der Beratungsarbeit trifft man noch immer auf tradierte Rollenvorstellungen, die der veränderten Lebensrealität nicht mehr gerecht werden. Dies wird besonders nach einer Trennung deutlich, weil die Vorstellungen „was für Kinder gut ist“ noch immer von alten Rollenklischees und ideologischen Prägungen geleitet werden und die aktuellen Lebensverhältnisse und damit auch Bedürfnisse der Kinder oft übersehen werden.

Auf dem diesjährigen Familienkongresses am 16. Und 17. November in Halle will sich der Väteraufbruch für Kinder (VAfK) mit diesen grundlegenden Fragen, die sicher kontrovers diskutiert werden, auseinandersetzen und hofft damit für die zukünftige Beratungsarbeit, aber auch für die Weiterentwicklung der Familienpolitik einen Beitrag zu leisten.

Auf der Web-Seite zur Tagung finden Sie aktuelle Informationen zu Ablauf und Anmeldemöglichkeiten.

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Zahlreiche junge Väter leiden an Depressionen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Oktober 2013

Die Geburt eines Kindes kann nicht nur bei der Mutter, sondern auch beim Vater Depressionen auslösen. Laut einer neuen Studie des Karolinska-Instituts in Stockholm könnten in Schweden jährlich bis zu 15.000 frisch gebackene Väter davon betroffen sein.

Die Untersuchung umfasste insgesamt 3.600 Männer in der Provinz Stockholm, die gerade Familienzuwachs erhalten hatten. 15 % der Befragten hatten demnach Symptome von Depressionen. Rechnet man diese Zahl auf das gesamte Land hoch, ergibt sich eine ähnliche Anzahl an betroffenen Vätern wie Müttern.

Die hohen Werte haben selbst die Leiterin der Studie, Magdalena Carlberg, überrascht, wie diese gegenüber dem Schwedischen Rundfunk zugab. Während jedoch das Gesundheitswesen im gesamten Land bereits darauf eingestellt ist, deprimierten Müttern zu helfen, fehlt es derzeit noch an der Routine, die Symptome auch bei betroffenen Vätern zu entdecken und diesen Hilfe anzubieten.

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Vaterschaft im Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienleben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Oktober 2013

Gut drei Jahre, nachdem Johanna Possinger erste Ergebnisse vorgelegt hatte, ist ihre Dissertation jetzt unter dem Titel ‚Vaterschaft im Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienleben, „Neuen Vätern“ auf der Spur‘ vom Springer Verlag publiziert worden.

Mehr sei als Ernährer ihrer Familie und Verantwortung und Fürsorge für ihre Kinder übernehmen. Von außen betrachtet ergibt sich allerdings nach wie vor ein eher traditionelles Bild der Aufteilung von Erwerbs und Familienarbeiten. Die Autorin begibt sich mit ihrer Arbeit auf die Spurensuche nach Erklärungen für diese offensichtlichen Widersprüche. Dabei knüpft sie an der Perspektive der Väter an und untersucht, mit welchen Hindernissen sich diese konfrontiert sehen und welche Strategien sie wählen um das „Vereinbarkeitsdilemma“ zu bewältigen.

Neue Vaterschaft ist, so weist sie in dem einführenden Abschnitt ‚Väter und familiale Carearbeit‘ nach, kein neues Phänomen. Formen neuer Vaterschaft habe es bereits zu Zeiten der Reformation, der frühen Neuzeit und der Aufklärung gegeben. Die auch von ihr benutzte Gegenüberstellung von traditioneller und moderner Vaterschaft als zwei sich ausschließende Konzepte also eigentlich unbrauchbar. Denn „obwohl Vorstellungen ‚moderner Väterlichkeit weitgehend Einzug in die Köpfe von Männern und Frauen gehalten haben, sind Konzepte traditioneller Männlichkeit ungebrochen wirksam.“

Die auf dieser Grundlage entstehenden Erwartungen an Männer und Frauen, setze diese zunehmend unter Druck, da es unmöglich ist allen Erwartungen gleichzeitig zu entsprechen. Die von Possinger zitierte amerikanische Literatur spricht in diesem Zusammenhang von dem ‚New Male Mystique‘. Der Unvereinbarkeit entspringe ein Dauerkonflikt, den Väter mit unterschiedlichen Strategien begegnen, die von Vermeidungsstrategien bis zu einer „Verbetrieblichung der alltäglichen Lebensführung“ reichen.

In ihren abschließenden Bemerkungen bezeichnet Possinger den Begriff ‚neue Väter‘ als unbrauchbar. Er sei eine ‚relative Messlatte‘ die herangezogen wird, um das jeweils ‚Neue‘ sichtbar zu machen oder auch medienwirksam zu belegen, dass es dies eben nicht gibt. Ihre Untersuchungen haben aber auch ergeben, dass „es ebenso wenig zielführend ist, die Nutzung von Elterngeld bzw. Elternzeit als Gradmesser ‚neuer Vaterschaft‘ heranzuziehen, denn dieses äußere Merkmal sagt kaum etwas darüber aus, was dabei tatsächlich in den Familien geschieht.“

Die Publikation ist mit einem Preis von knapp 50 Euro nicht für das breite Publikum gedacht, wer sich aber jenseits der eingefahrenen Diskurslinien mit dem Thema Väter und Elternzeit beschäftigen möchte, findet in „Vaterschaft im Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienarbeit“ wertvolle Anregungen sowohl für die praktische Arbeit z.B. in der Personalentwicklung als auch für die vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung mit den vielfältigen Facetten von Vaterschaft.

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Sind die Partnermonate ein Katalysator von Gleichstellung?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Oktober 2013

Dieser Fragestellung geht die Rostocker Forscherin Prof. Heike Trappe in einer soeben in der aktuellen Ausgabe der ‘Zeitschrift für Familienforschung‘ veröffentlichten Analyse nach. Sie konnte dafür auf umfangreiche, in den Jahren 2007 bis 2000 in den Bundesländern Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein erhobene Daten zurückgreifen.

Die Ergebnisse sind auf den ersten Blick teilweise widersprüchlich, „die Entscheidung des Partners überhaupt Elterngeld zu beziehen oder dies für einen längeren Zeitpunkt zu tun [unterliegt] tendenziell unterschiedlichen Einflussfaktoren“, die wie z.B. die Einstellungen zur Gleichstellung oder die betrieblichen Opportunitätskosten, nicht in der Analyse berücksichtigt werden konnten.

Es kann also sein, „dass Frauen diese einjährige Unterbrechung ihrer Erwerbstätigkeit vielleicht auch als legitim betrachten und nicht bereit sind, diese zugunsten ihres Partners zu reduzieren.“ Förderlich für eine längere Elternzeit des Vaters wirken sich in jedem Fall ein nichteheliches Zusammenleben, das Leben in einer Großstadt und eine wirtschaftlich abgesicherte Situation aus.

Das Fazit der Autorin: „Eine weitere Entwicklung hin zu einer  Hindernisse auf den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen abhängen: innerhalb der Familien- und Sozialpolitik durch einen kohärenten Fokus auf Geschlechtergleichstellung, innerhalb der Unternehmen durch eine größere Akzeptanz väterlicher Auszeiten und innerhalb der Paare selbst durch die Bereitschaft die Verbindung von Familie und Beruf als partnerschaftliche Aufgabe aufzufassen.“

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‚Er verpasst einfach zu viel‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2013

Ole Schröder Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern gibt sein Amt auf, um mehr Zeit für seine kleine Tochter zu haben. Im Gespräch mit dem SPIEGEL erklärt Kristina Schröder den Schritt ihres Ehemanns. Es sei falsch, Väter zu kritisieren, die sich dafür entschieden, sich im Beruf weniger zu engagieren.

Sie glaube, dass Vätern nach der Geburt die berufsbedingte Trennung vom Kind genauso schwer falle wie Müttern. “Meine Erfahrung ist: Während der Schwangerschaft, der Geburt und der Stillzeit entsteht begreiflicherweise ein besonderes Näheverhältnis oder Näheverlangen zwischen Mutter und Kind”, sagte Schröder. Väter, die sich nach der Geburt Zeit für ihr Kind nähmen, könnten aber gleichfalls eine enge Bindung zu ihrem Kind aufbauen.

Schröder begründete den Rückzug ihres Mannes mit der mangelnden Zeit für seine zweijährige Tochter Lotte. “Er habe viele schöne Momente mit meiner Tochter verpasst. Oft hatte er das Gefühl, zu wenig Zeit mit der Kleinen zu haben. Künftig möchte er mehr von seiner Familie haben”, sagte die Ministerin.

Wegen seines engen Terminkalenders habe er oft verpasst, wenn seine Tochter Entwicklungssprünge gemacht habe. “Das tut ihm weh, und deswegen ist ihm immer klarer geworden: Er kann in seinem Leben noch viel erleben, vieles auch nachholen, aber diese besonderen Stunden mit seiner Tochter kommen nie wieder.” …

Es sei falsch, Väter zu kritisieren, die sich dafür entschieden, sich im Beruf weniger zu engagieren. Offensichtlich tragen Männer, die beruflich auch nur etwas kürzertreten, in Deutschland gleich den Leistungsverweigerer- und Weichei-Stempel auf der Stirn, kritisierte die CDU-Politikerin.

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Mann teilt Zeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Oktober 2013

Das Projekt DER TEILZEITMANN ermutigt Männer mit Rat und Tat zum Schritt in die Teilzeit. Die Deutschschweizer Kampagne hat seit dem Start 2012 etliche Unternehmen und Verwaltungen besucht und dort tausende von Mitarbeitenden erreicht.

DER TEILZEITMANN trifft den Nerv der Zeit sowie die Bedürfnisse von Unternehmen, Verwaltungen und Verbänden. Die Kampagne hat seit Februar an rund 30 Orten Halt gemacht, unter anderem bei Grossunternehmen mit etlichen tausend Mitarbeitern wie UBS, Novartis, AXA Winterthur oder bei der Stadtpolizei Zürich und dem Bundesamt für Kommunikation; bis Ende Jahr werden es über 40 Besuche in der Deutschschweiz sein.

Zudem hat sich Teilzeit für Männer innerhalb eines Jahres als Begriff in der Öffentlichkeit etabliert. Dies zeigt auch die starke Medienpräsenz der Sensibilisierungskampagne, welche vom Verband männer.ch getragen und vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) finanziert wird. Rund 100 Medien haben seit der Lancierung im November 2012 das Thema aufgegriffen; unter anderem SRF mit zwei Beiträgen in der Hauptausgabe der «Tagesschau»

Teilzeitmann_SRF_2.10.2013

Nun hat das EBG dem Pionierprojekt bis Ende 2014 nochmals eine Finanzhilfe zugesichert. Zudem wird die Kampagne mit öffentlichen Anlässen erweitert. Der Grund: Via Website, Facebook und Twitter äußern viele Männer den Wunsch, an einer öffentlichen Veranstaltung mehr zum Thema zu erfahren. Dies, weil ihr Unternehmen entweder zu klein ist für die Kampagne oder Teilzeit für Männer eher ablehnend gegenübersteht. Diesem Bedürfnis nach öffentlichen Anlässen trägt das Projekt im kommenden Jahr Rechnung. Geplant wird momentan auch schon eine Ausweitung auf Deutschland und Österreich.

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Normal, aber noch nicht Normalität

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Oktober 2013

Meine Kolumne in der aktuellen Ausgabe von LOB, der Zeitschrift für berufstätige Mütter und Väter:

Was ist eigentlich normal? Wenn ich das mache, was alle, oder doch zumindest die Mehrheit mir vormacht? Wenn ich den Erwartungen an mich, an Männer entspreche? Wenn ich für das, was ich tue Anerkennung erhalte? Wenn ich Wertschätzung von denen erfahre, die mir wichtig sind? Oder wenn ich von dem überzeugt bin, was ich unternehme? Reicht eines dieser Kriterien oder müssen es mehrere sein? Diese Fragen stellt sich wohl jeder, wenn er etwas vorhat, was noch nicht so gewöhnlich ist. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um Fragen der Kategorie, ‚Falle ich aus der Rolle oder benehme ich mich nur daneben?‘ geht. Die Frage, wie fürsorglich darf Mann sein, wie viel Elternzeit und wie wenig Erwerbsarbeit gehören dazu, fällt in diese Kategorie.

Inzwischen nehmen zwar 28,2 Prozent der Väter Elternzeit in Anspruch und auch viele derjenigen, die dies nicht tun, leben eine engagierte Vaterschaft oder versuchen es zumindest. Dabei erleben fast alle Männer, dass sie das, was für sie normal ist bzw. sein soll, neu aushandeln und zum Teil gegen Widerstände erst einmal durchsetzen müssen.

Die Verhandlungen müssen sie mitnichten nicht nur mit sich selbst, ihrer Partnerin und ihrem Arbeitgeber aushandeln. Bei all diesen Gesprächen spielt auch das Bedürfnis nicht aus der Rolle zu fallen, weiter dazu zugehören und sich nicht nur in der Familie sondern auch im Betrieb weiter entwickeln zu können, entscheidend mit.

Zurück zur Elternzeit. Viele Väter haben das Gefühl, dass das, was sie tun noch lange keine Normalität ist. Insbesondere, wenn sie 6 Monate oder mehr Elternzeit nehmen oder ihre Arbeitszeiten im Anschluss daran dauerhaft reduzieren (wollen). Das hat zwar auch damit zu tun, dass sie in ihrem persönlichen Umfeld, in der Familie und im Freundeskreis selten Vorbilder haben und davon ausgehen, alles neu erfinden zu müssen. Entscheidender sind aber die Erfahrungen und Rückmeldungen derer, die sich getraut haben, ungewohnte Wege zu gehen und wie darüber berichtet wird.

Papa wird niemals die bessere Mama sein und Männer in Frauenberufen werden wir auch noch in 10 Jahren mit der Lupe suchen. Väter können selbstverständlich auch gut und fürsorglich mit kleinen Kindern umgehen. Wie gut und schnell sie das lernen können, erleben sie in dem Moment, wo sie sich auf diese Aufgabe einlassen. Und Männer in der Elementarerziehung, in der Kita oder der Grundschule, aber auch in pflegerischen Berufen werden dringend gebraucht. Das gelingt am ehesten, wenn die Zuschreibungen zu einem Geschlecht unterbleiben.

Was es braucht, sind Angebote für Männer und Väter, in Betrieben und anderswo, die sie dabei unterstützen, in neue ‚Normalitäten‘ hinein zu finden und im Austausch mit anderen dazu ermutigen für die weitere Lebensgestaltung auf eine gleichberechtigte Aufteilung von bezahlter Erwerbs- und unbezahlter Familienarbeit, ein ausgeglichenes Leben zu setzen.

Wenn die Partnerin mitzieht und auch familien- und steuerpolitisch eindeutige Anreize gesetzt werden, kann das Vorhaben gelingen. Die steigende Zahl der Väter in Elternzeit ist dafür Beleg und eine gute Voraussetzung.

Mehr zum Thema ‘Normal’ gibt es auch im Oktoberheft von brandeins.

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Der Mann 2013

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Oktober 2013

Jeden vierten Mann nervt Gleichberechtigung“ titelt die Süddeutsche „Männer haben von Gleichberechtigung die Schnauze voll“ der Focus und „Die Männer stecken in der Zwickmühle“ die Passauer Neue Presse.

Auslöser dieser markigen Überschriften ist eine am Montag veröffentlichte Befragung des Springer Blattes „Bild der Frau“ die in der Tradition der großen „Brigitte“ Befragungen der 70er und 80er Jahre das Meinungsforschungsinstitut aus Allensbach beauftragt haben herauszufinden, wie der Mann dieses Jahr tickt.

Bach Ansicht der Auftraggeberinnen zeigt die Studie: Männer setzen immer noch alles auf die Karriere-Karte, der Hausmann ist dagegen ein Exot. Demzufolge kommt Teilzeit für 62 % der Männer nicht in Frage, gerade mal 15 Prozent wären bereit, beruflich zurückzustecken. Frauen hingegen stellen heutzutage an ihre Männer doppelte Ansprüche: 66 % der Frauen wünschen sich, dass Männer viele Aufgaben im Haushalt und in der Familie übernehmen. Auf der anderen Seite ist es aber auch 52 % der Frauen weiterhin sehr wichtig, dass Männer im Beruf erfolgreich sind. Diese „Supermann-Rolle“ überfordere die deutschen Männer: Die Studie zeigt, dass jeder dritte Mann, bei den Singles sogar jeder Zweite, das Gefühl hat, den an ihn gestellten Erwartungen nicht gewachsen zu sein.

In puncto Gleichberechtigung meinen inzwischen 64 % der Männer, dass es reicht, 28 % sind sogar davon überzeugt, dass diese sogar schon übertrieben wird. Einen Umstand, den die Chefredakteurin der Zeitschrift bedauert, da Gleichberechtigung nur als gemeinsames Projekt von Männern und Frauen gelingen kann. Ihre Schlussfolgerung: „… die Gesellschaft muss Strukturen schaffen, in denen Männer sich auch ändern können: Noch sind 71 % aller Deutschen sicher, dass ein Arbeitgeber kein Verständnis zeigt, wenn ein Vater zugunsten der Familie kürzer treten will.“

Ja das ist ein entscheidender Punkt: kein Verständnis, keine Anerkennung und erst recht keine Wertschätzung. Das sind keine Bedingungen für Verhaltensänderungen. Und was die Einschätzung der gesellschaftlichen Diskussion zum Thema ‚Gleichberechtigung angeht bin ich der Auffassung, Männern reicht es, als Objekte einer „frauenzentrierten“ Debatte über quantitative Aspekte der Gleichstellung behandelt zu werden. Das subjektive Interesse an „guter Arbeit“ und einer partnerschaftlichen Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit als einem Schlüsselfaktor zur gleichberechtigten Teilhabe an allen Lebensbereichen ist sehr wohl vorhanden.

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