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Väter in Bewegung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 28. Dezember 2010

Immer mehr Väter nehmen Elterngeld in Anspruch. Am 1. Dezember wurde eine neue Rekordzahl gemeldet. Für Kinder, die im 1. Halbjahr 2009 geboren wurden, haben 23 % der Väter Elterngeld beantragt. Verglichen mit dem früheren Bundeserziehungsgeld, das 2006 an nur 3,5 % der Väter ausbezahlt wurde, sind diese Zahlen sehr hoch. Was ist da passiert? Was hat sich bei den Männern verändert?

Der Verband Berufstätiger Mütter (VBM) sprach dazu mit Hans-Georg Nelles, Organisationsberater und Coach für Unternehmen, Familien und Väter zu allen Väter-relevanten Themen. Nelles ist außerdem Gründer des Väter-Experten-Netzwerks VEND e.V., das auch das neue Bundesforum Männer mit auf den Weg brachte.

Herr Nelles, 1984 sang Herbert Grönemeyer „Wann ist der Mann ein Mann?“ Wissen die Männer darauf mittlerweile eine Antwort?

Das muss schon jeder Mann für sich beantworten. Allerdings fällt die Suche nach dem Selbstbild, danach, wie Männer ihr Leben gestalten möchten, was ihnen wichtig ist, wie sie Familie leben wollen, heutzutage bewusster aus als noch vor 25 Jahren. Es ist sogar so, dass die Männer die Suche an sich als Thema entdeckt haben. Und dabei lassen sich die Männer von heute nicht von überlieferten Rollenbildern aufhalten und brechen auch in traditionelle Frauendomänen ein.

So wie Kindererziehung? Laut Elterngeldstatistik scheint hier ja einiges in Bewegung zu sein. Was darf man aus der wachsenden Väterbeteiligung in Bezug auf das Elterngeld schließen?

Das Elterngeld wäre nicht innerhalb von nur drei Jahren eine feste Größe geworden, wenn die Männer nicht vorher schon in diese Richtung gedrängt hätten. Mit dem Elterngeld wird der Veränderungsprozess ja nur nach außen sichtbar. Bereits 1988 tauchte in Brigitte im Zusammenhang mit der Initiative „Kind und Beruf“ der Begriff des neuen Vaters auf. Es ist schon lange klar, dass Männer eine größere Teilhabe an der Kindererziehung wollen. Aber es waren noch keine Strukturen vorhanden, die dies ermöglicht hätten.

Warum hat das alles so lange gedauert?

Eingefahrene Rollenmuster lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Schauen wir in andere Länder, die als Vorbild für die Familienpolitik dienen können. In Schweden z.B. gibt es die gesellschaftliche Diskussion um Rollenmuster schon seit den 50er Jahren, in Deutschland erst seit den Siebzigern. Aber auch in Schweden ist noch nicht alles erreicht. Gesellschaftlicher Wandel ist eben ein lange andauernder Prozess. …

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