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lebe deinen Traum!

Die Wurzeln eines glücklichen Lebens liegen in der Kindheit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 4. Dezember 2010

Sigmund Freud postulierte einst, Sexualität gehöre zu den gefährlichsten Betätigungen des Individuums. Für den Begründer der Psychoanalyse war Sexualität zudem die primäre Triebkraft des Menschen.

„Dieser These vom Primat des Sexuellen setzte der englische Psychiater und Psychoanalytiker John Bowlby seine Bindungstheorie entgegen“, sagt Prof. Dr. Bernhard Strauß von der Universität Jena. Der Direktor des Instituts für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am Jenaer Uni-Klinikum hat gemeinsam mit drei Fachkollegen ein Buch über sexuelle Störungen im Lichte der Bindungstheorie verfasst.

In „Bindung, Sexualität und Persönlichkeitsentwicklung“ stellen die Jenaer Forscher u. a. zwei fallbezogene Beispiele sexueller Störungen vor, deren Ursachen sich mit der Bindungstheorie erklären lassen. Es handelt sich um konkrete Fälle, die jedoch stark verfremdet worden sind.

Bernhard Strauß erläutert denkbare Zusammenhänge zwischen Bindung und Sexualität an zwei Beispielen. Demnach würden ängstliche Menschen ihre Sexualpartner oft ihrem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit folgend aussuchen. Menschen mit geringem Selbstbewusstsein tendierten in ihrer Unsicherheit dagegen eher zu flüchtigen Beziehungen à la One-Night-Stand.

Die Ursachen dieser Verhaltensweisen liegen der Bindungstheorie zufolge auch in frühkindlichen Erfahrungen. So kann bei männlichen Scheidungskindern der frühe Verlust des Vaters später zu starken Verunsicherungen in Bezug zur eigenen Partnerin führen. Positiv ausgedrückt: Kinder, die Nähe erleben und sich geborgen fühlen, profitieren im späteren Leben sehr wahrscheinlich von diesen Erfahrungen. Das gelte auch für ein natürliches Verhältnis zum eigenen Körper und zur Sexualität.

„Die Ideen Bowlbys waren lange Zeit geächtet“, sagt Strauß. Dabei, so die Erfahrung der Jenaer Wissenschaftler, erweitere sich der Verständnishorizont des Therapeuten enorm, wenn seine Theorie in die Fallanalyse einbezogen wird.

Quelle

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