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24 Wochen Elternzeit für Mütter und Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 27. Oktober 2010

Väter sollen bei der Geburt eines Kindes mehr Zeit für die Familie haben. Nach der Sozial- und Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK) schlägt nun auch die Eidgenössische Koordinationskommission für Familienfragen vor, den Eltern nach der Geburt insgesamt 24 Wochen Zeit für die Familie einzuräumen. Mit dem Modell «Elterngeld und Elternzeit» will die Eidgenössische Koordinationskommission für Familienfragen (EKFF) die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern.

Heute erhalten erwerbstätige Frauen nach der Geburt ihres Kindes während 14 Wochen eine Mutterschaftsentschädigung. Die Väter dürfen sich je nach Gutdünken des Arbeitgebers einen oder mehrere Tage frei nehmen. «Mit dieser Regelung werden junge Familien nicht genügend entlastet», sagte EKFF-Präsident Jürg Krummenacher am Dienstag vor den Medien in Bern.

Die Kommission will folgendes Modell im Gesetz verankern: Mütter und Väter dürfen sich nach einer Geburt maximal 24 Wochen Zeit für ihre Familie nehmen. Die Bezugsdauer kann beliebig aufgeteilt werden. Vier Wochen sind allerdings für die Väter reserviert – ansonsten verfallen sie. «Diese Regel ist wichtig, um die Väter zur Beteiligung zu animieren», erklärte Krummenacher.

Ansonsten will die EKFF nicht vorschreiben, wie die Elternzeit eingezogen werden soll: Die Bezugsperiode dauert von der Geburt bis zur Einschulung. Möglich sei es auch, die Zeit in Teilabschnitten oder als Teilzeiterwerbstätigkeit zu beziehen. Entschädigt werden die Eltern mit 80 Prozent des Bruttolohnes oder maximal 196 Franken pro Tag.

Die EKFF rechnet mit Kosten von 1,1 bis 1,2 Milliarden Franken pro Jahr. Zur Finanzierung will die Kommission entweder die Erwerbsersatzbeiträge oder die Mehrwertsteuer erhöhen.

Das Geld sei gut investiert, ist die EKFF überzeugt: Einerseits profitiere jede Familie von «optimalen Startbedingungen»; andererseits stärke die Schweiz mit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Wirtschaft. Denn diese sei auf gut ausgebildete Frauen wie auch auf hochqualifizierte ausländische Arbeitskräfte angewiesen.

«Verglichen mit den Regelungen in Deutschland oder Skandinavien fällt die Schweiz ab», hielt Krummenacher fest. In Deutschland erhalten junge Familien während 12 Monaten Elterngeld; in Schweden während 16 und in Island während 9 Monaten. Auch Frankreich oder Österreich gäben deutlich mehr Geld für Familien aus als die Schweiz.

Eine Studie habe jüngst gezeigt, dass bei den deutschen Arbeitskräften in der Schweiz genau eine Gruppe untervertreten sei, erklärte Krummenacher: Hochqualifizierte mit zehn Jahren Berufserfahrung – das sei exakt das Alter, in dem Leute Kinder bekommen.

Quelle

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