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Psychische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen weiter zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 6. April 2009

In vier von fünf deutschen Betrieben stehen Beschäftigte ständig unter hohem Zeit- und Leistungsdruck, die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind in den letzten Jahren gewachsen. Das zeigen erste Daten aus der neuen Betriebsrätebefragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

In 84 % der deutschen Betriebe gibt es Mitarbeiter, die dauerhaft unter hohem Zeit- und Leistungsdruck arbeiten, berichteten die Betriebsräte. Betroffen sind in diesen Unternehmen nicht nur einzelne Beschäftigte mit speziellen Aufgaben, sondern mit durchschnittlich 43 % große Teile der Belegschaft. Die Arbeitnehmervertreter wurden zwischen September 2008 und Januar 2009 interviewt.

Die psychischen Belastungen haben in den vergangenen drei Jahren zugenommen – das sagten 79 % der befragten Betriebsräte über ihren Betrieb. Besonders stark unter Druck stehen demnach Beschäftigte in Dienstleistungsberufen sowie in den Branchen Verkehr, Nachrichten und Telekommunikation. Dort ist etwa jeder Zweite betroffen. Als Ursachen für hohen Stress nennen 84 % der Arbeitnehmervertreter eine zu enge Personaldecke, 79 % die hohe Eigenverantwortlichkeit von Beschäftigten und 75 % die Abhängigkeit von Kundenvorgaben.

Flachere Hierarchien und mehr Eigenverantwortlichkeit können ebenfalls zum Belastungsfaktor werden. So gaben 58 % der befragten Betriebsräte an, dass Mitarbeiter regelmäßig mit Umsatz- und Renditezahlen konfrontiert und daran gemessen würden. Für die Beschäftigten ist das ein zweischneidiges Schwert: Die neue Freiheit bezahlen viele mit Arbeitsverdichtung und Leistungsdruck.

Für 37 % der Betriebsräte ist es eine alltägliche Beobachtung, dass Beschäftigte mehr als neun Stunden am Tag arbeiten – und damit deutlich länger, als vertraglich vereinbart.

Quelle

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