der VÄTER Blog

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Archiv für Dezember 14th, 2006

Es geht um einen Kulturwandel …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Dezember 2006

… in Sachen Work Life Navigation in deutschen Unternehmen. Eine Bestandsaufnahme dazu macht Anja Dilk heute dazu in der tageszeitung. Neben anderen Experten kommt Marcus Schmitz von IGS und einer der Autoren der Online Befragung ‘Väter zwischen Familie und Karriere‘ in Köln zu Wort:

“Die Debatte wurde jahrelang falsch geführt, Familienfreundlichkeit ist keine Frage von Image oder Frauenförderung, sondern betriebswirtschaftlich notwendig: Nur familienfreundliche Unternehmen haben künftig im Wettbewerb um gute, dauerhaft motivierte Mitarbeiter eine Chance. Das haben viele Unternehmen immer noch nicht verstanden.” Die Betriebe müssten untersuchen: Was kostet die Neubesetzung einer Ingenieursstelle? Wie teuer kommt der Ausfall eines gestressten Mitarbeiters? Wie viele gute Mitarbeiter entgehen mir, weil ich als Arbeitgeber nicht attraktiv bin?

“Die Firmen wissen meist nicht mal, wie sie solche Zahlen erheben sollen, sie müssen endlich ihr Personalcontrolling ändern. Mit harten Zahlen können sie firmenintern für familienfreundliche Maßnahmen trommeln und langfristige Strategien für ihre Personalplanung entwickeln.” Welche Bedürfnisse haben meine Mitarbeiter überhaupt? Wie alt sind ihre Kinder? Was kann ich für meine Leute tun? Es nutzt wenig, einen Betriebskindergarten einzurichten, wenn die meisten Angestellten Schulkinder haben.

Wenn Schmitz Personaler fragt: “Wie viele Mitarbeiter nehmen eure schönen Angebote denn wahr?”, dann heißt es oft: “Ist doch egal, wir brauchen die Instrumente nur zur Personalbeschaffung.” Schmitz: “Das ist tödlich. Denn dann verlieren sie die guten Mitarbeiter früher oder später doch. Und sind wieder in der Kostenfalle.”

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Erfolgsfaktor oder Bremsklotz – Familie?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Dezember 2006

Eine Exklusiv Umfrage für die Januar Ausgabe des manager magazin, die am kommenden Freitag am Kiosk erhältlich ist, scheint die von der Bundesregierung und den Wirtschaftverbänden aufgestellte These des Erfolgsfaktors Familie in Frage zu stellen. Nach einer vorab veröffentlichten Meldung des manager magazins hat ein erheblicher Teil der deutschen Manager aus Rücksicht auf die Familie bereits Aufstiegschancen ausgelassen. Verzichtet die Ehefrau dagegen auf ihre eigene Karriere, verbessert sie die Situation ihres Ehemanns, meint die klare Mehrheit der Führungskräfte.

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42 % der deutschen Manager finden es falsch, wenn Männer den Großteil ihrer Energie in den beruflichen Aufstieg stecken und dadurch nur wenig Zeit für die Familie bleibt. Dies ergab eine repräsentative Umfrage unter 500 männlichen, deutschen Führungskräften, die das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid exklusiv für manager magazin durchführte.

Rund 43 % der Befragten sagten, dass sie selbst bereits aus Rücksicht auf ihre Familie eine Karrierechance ausgelassen hätten. 30 % gaben an, stets den Aufstiegsmöglichkeiten Priorität eingeräumt zu haben. Eher traditionell fällt das Meinungsbild der Führungskräfte aus, wenn es um die Rolle ihrer Ehefrauen geht. 63 Prozent glauben, dass es ihre berufliche Laufbahn positiv beeinflusst, wenn die Frau auf eine eigene Karriere verzichtet.

Traditionell, das ist genau das richtige Stichwort zur Erklärung dieser Anachronismen. Hier werden die ‘Baby Boomer‘ befragt, die sich ausschließlich über Arbeit definieren und denen die Frau in den meisten Fällen den Rücken freigehalten hat. Heute und vor allem in Zukunft kommen Frauen und Männer in die Führungsetagen, die andere Modelle im Kopf haben. Das haben nicht zuletzt die Befragung von Hochschulabgängern durch Zeit Campus und die Handreichung  ‘What Business Leaders Need to Know to Benefit from Generational Differences‘ von Deloitte gezeigt.

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